Internet der Dinge | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Digitalisierung zum Anfassen

Stand: 25.03.17 16:18 Uhr

Die Digitale Revolution ist der größte Wandel in der Menschheitsgeschichte seit der Industriellen Revolution. Dieser Wandel betrifft alle Lebensbereiche, und er ist noch längst nicht abgeschlossen. Vor allem für Arbeitnehmer, Auszubildende und Existenzgründer bietet die Digitalisierung Chancen, aber eben auch Risiken. Im Infocenter Internet der Dinge in Tübingen kann sich jedermann über 3D-Drucker, Laser-Cutter und vieles andere informieren, das die Arbeitswelt verändern wird.


„Ja, das ist ein 3D-Drucker. Kommen Sie herein und schauen Sie.“ Das steht im Schaufenster eines Ladengeschäfts in der Tübinger Südstadt geschrieben. Zu kaufen gibt es hier allerdings nichts. Die Geräte die hier stehen, sind unverkäuflich. Aber sie können in einer Mitmachausstellung betrachtet und bestaunt werden. 
 
Mehrere Stunden braucht der 3D-Drucker, bis er einen einfachen Gegenstand wie ein Zahnrad gedruckt hat. Die Vorlagen dazu gibt es entweder im Internet, oder der Benutzer muss sie am Computer selbst entwerfen. Das ist nicht immer einfach, kann aber in Kursen erlernt werden. Kurse, wie sie die Firma Team Training im Infocenter anbietet.

"In unserem Infocenter in Tübingen bieten wir niedrigschwellig und nahe der Innenstadt die Möglichkeit für ganz unterschiedliche Zielgruppen unabhängig vom Alter, vom Geschlecht und auch von der Herkunft Digitalisierung kennenzulernen", sagt Cornelius Ambros von team training.
 
Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran und ist jetzt auch in der Produktion angekommen. Geräte wie 3D-Drucker, Laser-Cutter und viele andere erleichtern die Produktion, verändern aber auch Arbeitsplätze fundamental. Die Workshops und Kurse im Infocenter Internet der Dinge gehen deshalb nicht nur auf die Technik ein. Auch die Theorie der neuen digitalen Arbeitswelt spielt eine große Rolle. 
 
80 Prozent aller Geschäftsideen, berichtet Dozent  Ralf Allrutz, scheitern. Mit Tests und Simulationen, dem sogenannten Pretotyping, lässt sich das Risiko gering halten. Workshops wie dieser stehen jedermann offen.

Dozentin Eva Schwendemann: "An den Workshops schätzen die Teilnehmer, dass wir sehr flexibel sind, es braucht keine Anmeldung, sie sind natürlich kostenfrei durch die Förderung des Wirtschaftsministeriums, und die Leute können so einfach vorbeikommen, und wenn sie mal ein paar Minuten später kommen, ist da auch niemand böse, und wenn man mal früher gehen muss auch nicht, das heißt die Flexibilität, das ist das, was die Teilnehmer sehr schätzen bei uns."
 
Auch Christa Borodoy nimmt an einem Kurs teil. Es geht um Smartphones. Sie nehmen im Alltag eine immer wichtigere Rolle ein. Sind längst nicht nur Telefon, Fotoapparat und Taschencomputer sondern auch Bezahlgerät, Fahrschein und Parkticket. Doch Ältere tun sich da oft schwer. Im Infocenter Internet der Dinge bekommen sie Anleitungen entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse.

"Wir haben einige, die sind schon um die 80", berichtet Baradoy, "und ich finde das klasse, wenn die das noch anfangen, und das sind die ganz banalen Dinge, wenn man so ein Teil neu hat, dass man noch nicht mal weiß, wie man einen Anruf entgegen nimmt oder wie man stoppt und jetzt weiß ich nicht mehr weiter, und da kriegt man das alles gezeigt. "
 
Die Kurse richten sich besonders an Arbeitnehmer, Azubis und Existenzgründer. Doch teilnehmen kann jeder. Und das kostenlos. Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt im Rahmen des Programms „Innovative Konzepte in der beruflichen Weiterbildung“. Das Infocenter Internet der Dinge befindet sich in der Nähe der Theaterpassage in Tübingen und steht Mittwochs und Freitags jeweils von fünzehn bis achtzehn Uhr jedermann offen.

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