BTHG Bundesteilhabegesetz | Bildquelle: RTF.1

Gomaringen:

Mitmachen trotz Behinderung - Länder und Kommunen sollen Bundesteilhabegesetz umsetzen

Stand: 10.07.18 15:43 Uhr

"Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich" - so heißt es im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Viele Behinderte jedoch haben sich nicht gleichberechtigt gefühlt. Das soll sich ändern - mit dem Bundesteilhabegesetz, kurz BTHG, das Länder und Kommunen bis zum Jahr 2020 umsetzen sollen. Doch wie soll man etwas umsetzen, wenn es noch immer Dinge gibt, die unklar sind? Um diese zu klären hat der Freundeskreis Mensch einige der regionalen Vertreter aus Bundesttag und Landtag zu sich, in die Behindertenwerkstatt nach Gomaringen, eingeladen.


Die Mitarbeiter der Behindertenwerkstatt in Gomaringen haben Spaß an ihrer Arbeit. Doch das Privileg Arbeiten zu können, haben nicht alle Menschen mit Behinderung. Hier setzt das BTHG an: Es soll dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderung völlig normal und in allen Bereichen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Die Integration behinderter Menschen im "normalen" Arbeitsmarkt jedoch würde Einrichtungen, wie die Behindertenwerkstatt in Gomaringen, überflüssig machen. Das, so die Einschätzung des liberalen Reutlinger Bundestagsabgeordneten Pascal Kober, wäre allerdings fatal. Solch spezielle Arbeitsangebote müssten bestehen bleiben, da es Menschen gäbe, für die der Sprung in den ersten Arbeitsmarkt einfach zu groß sei. Die Werkstätten für Menschen mit Behinderung seien in der Lage diesen Menschen Arbeit zu geben. Hilfestellung, darin waren sich die Politiker der unterschiedlichen Parteien einig, müsse das Land geben.

Die Tübinger Abgeordnete Heike Hänsel und ihre Partei, die Linke, haben dem Gesetz nicht zugestimmt. Und das obwohl sie den Ansatz für richtig halten. Das Geld, welches die Regierung für die Umsetzung bereitgestellt habe, reiche nicht, erklärte Hänsel.

Bei der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes sind also noch einige Hürden zu nehmen. Die Politiker sind jedoch zuversichtlich, dass es funktionieren wird und Menschen mit Behinderung in Zukunft gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

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