Feierabend

Zusammen mit ihrer Tochter Susanne lebt Helene in einer Kleinstadt am Rand des Schwarzwalds. Die Wochenenden verbringt sie mit Marius, der am anderen Ende wohnt. Alles scheint geregelt und eingespielt. Bis bei ihr eingebrochen wird. Der Dieb stiehlt nur ein Parfüm. Aber auch Jakob Silberzahn, der jüdische Psychoanalytiker, der deportiert wurde und als Geist im Arbeitszimmer haust, ist verschwunden. Dafür taucht wenig später eine dubiose Putzfrau auf, Marius entzieht sich und Susanne führt ein Doppelleben. Unaufhaltsam schlittert Helene in eine Lebenskrise. Sie beginnt sich mit der verdrängten Vergangenheit zu beschäftigen. Zu der auch Brunhilde gehört die behinderte Zwillingsschwester ihrer Mutter, die vor 70 Jahren in der NS-Tötungsanstalt Grafeneck umgekommen sein soll.

Feierabend
Bewertung: 1 von 3 Daumen

Für den Leser ist es teilweise schwer, in den Roman von Uta-Maria Heim hineinzufinden. Die Autorin verliert sich oft in zu vielen Nebenschauplätzen und lässt keine klare Linie erkennen. Es werden die Schicksale mehrerer Personen in unterschiedlichen Epochen beleuchtet. Die verschiedenen Handlungsstränge sind jeweils in der Ich-Form gehalten. Die Geschichte und die Zusammenhänge sind daher etwas kompliziert, aber dennoch spannend. Um alles verstehen zu können, muss man das Buch definitiv bis zum Ende lesen.

Uta-Maria Heim zeichnet ihre Charaktere klar und detailreich. Auch gibt sie viele geschichtliche Informationen und ermöglicht so eine gute Vorstellung für die Handlungen der Menschen während der NS-Zeit. Durch die Aufarbeitung der Vergangenheit, die Beziehungsprobleme von Helene und dem beschwerlichen Leben von Milena ist die Stimmung des Buches jedoch etwas schwermütig.

Trotz der Betitelung "Krimi" handelt es sich bei "Feierabend" eher um eine Familiengeschichte oder ein Nachkriegsdrama.

Feierabend
Uta-Maria Heim
Gmeiner

Deutsch
11.07.2011
3839211786
978-3839211786
€ 11,90

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