Anna Apfelkuchen, Geschichten aus dem Ganzanderswald

Sie hatte Liebeskummer und wollte ihrem Leben einen neuen Sinn geben. Als aus der Idee, Kindern im Krankenhaus Geschichten vorzulesen, nichts wurde, entschied sich Susanne, kurz Sue Glanzner dazu, einfach selbst Bücher für Kinder zu schreiben. Und so entstand die Geschichte von Anna Apfelkuchen, einem kleinen Mädchen mit magischen Fähigkeiten. Erschienen ist das Buch im Juli diesen Jahres.

Anna Apfelkuchen, Geschichten aus dem Ganzanderswald
Bewertung: 3 von 3 Daumen
PLOPP machte es und da stand es. Ein Mädchen, etwa so groß, dass es gerade so die Äpfel vom untersten Ast eines Baumes pflücken konnte. Es trug einen großen, grünen Hut, an dessen Spitze ein Glöckchen baumelte. Seine Schürze und sein Rock waren apfelgrün und mit bunten Flicken besetzt. Die Füße steckten in viel zu großen, quietschtomatenroten Gummistiefeln.

Anna Apfelkuchen heißt sie. Und sie zieht mit ihrem Koffer und ihrem störrischen Besen im Baumhaus ihrer Tante im Ganzanderswald ein. Im Ganzanderswald ist alles ein bisschen, nein ganz anders als anderswo.

Schnell lernt die kleine Anna viele neue Freunde kennen. Zum Beispiel die Frau Weber, die kluge Spinne. Susanne Glanzner zufolge habe die immer einen weisen Ratschlag, singe furchtbar gerne Wickingerlieder und sei sehr in Chuck Norris verliebt.

Es gibt Katharina, die eitle Kuh, die wiederum verliebt ist in Rüdiger, den - so Glanzner - "ziemlich doofen Wolf", der sich selber immer ein bisschen in die Bredouille bringt. Oder Erik das Eichhörnchen, das bei Fledermäusen aufgewachsen ist und einige ihrer Eigenschaften angenommen hat.

Mit ihren neuen Freunden und ihrem treuen Begleiter, dem Besen, erlebt Anna Apfelkuchen viele Abenteuer im Ganzanderswald. Glanzner räumt in ihrer Geschichte ein bisschen mit den klassischen Märchenmissverständnissen auf. Zum Beispiel mit Hänsel und Gretel. Glaubt man der Autorin, so spielt die originale Hänsel-und-Gretel-Hexe auch bei Anna Apfelkuchen mit. Sie heiße Ilse Hacklmayer, sei aus Bayern und wohne auch im Ganzanderswald. Und natürlich würde sie keine Kinder fressen, das sei alles nur ein Missverständnis gewesen.

Während Anna eigentlich recht brav ist, machen ihre Freunde gerne Unsinn. Sue Glanzner will mit ihrer Geschichte die Kinder nicht nur unterhalten, sondern ihnen auch etwas auf ihren Lebensweg mitgeben. So finden sich versteckt zwischen den Zeilen viele Parabeln und Metaphern. Da gäbe es beispielsweise den kleinen Nöstel - ein kleiner Zwerg, der auf Talentsuche sei, weil seine Brüder immer sagen würden, dass er viel zu klein sei, um mit im Wald Beeren zu sammeln. Nöstel sei furchtbar traurig, weil er nie helfen könne. Anna würden dann aber rausfinden, dass jeder, egal wie klein oder groß er sei, irgendwie zu etwas gebraucht werde.

Geschrieben hat Sue Glanzner das Buch in erster Linie für Kinder. Aber sie denkt, dass es auch Erwachsenen gefallen könnte. Die Geschichten aus dem Ganzanderswald gibts für knapp 15 Euro.

Anna Apfelkuchen, Geschichten aus dem Ganzanderswald
Susanne Glanzner
Thienemann Verlag

Deutsch
16.07.2014
3522183592
978-3522183598
€ 14,99

amazon.de



Seitenanzeige: