Mehrmals, ergab die Studie, muss es zu einer Vermischung der Gene des modernen Menschen mit Neandertalern und Denisovan-Menschen gekommen sein, als unsere Vorfahren (Homo Sapiens Sapiens) vor etwa 50.000 Jahren aus Afrika auswanderten und Europa und Asien besiedelten.
Alle nicht-afrikanischen Populationen weisen etwa 2% Neandertaler-Gene auf. Gene des vor einigen Jahren in Russland entdeckten Denisovan-Menschen finden sich in einem signifikanten Umfang von 2 bis 4% nur in ozeanischen Populationen. Gefunden wurde von den Denisova-Menschen neben zwei Backenzähnen bislang nur ein einziger Fingerknochen in der Denisova-Höhle im russischen Altai-Gebirge, in Grenznähe zu Kasachstan.
Weshalb sich in Europa und Asien langfristig die gemeinsamen, hybriden Nachkommen von modernen Menschen und Nandertalern und Denisovan- Menschen durchsetzten, lässt sich mit genetischen Vorteilen erklären: Die Gene von Neandertalern und Denisovan-Menschen hatten sich über zehntausende von Jahren optimal an die Umgebung in Europa und Asien angepasst. Das sicherte den Trägern dieser Gene einen Überlebensvorteil auf dem eurasischen Kontinent - und somit auch den gemeinsamen Nachkommen von Neandertalern, Deniovan-Menschen und modernen Menschen.
Als Beispiel nennt die Studie Anpassungen des Immunsystems an die eurasischen Verhältnisse. Andere Studien führen auch Gene für rote Haare auf den Neandertaler-Genpool zurück. Eine weitere, unlängst veröffentlichte Studie wies nach, dass die Tibeter einen speziellen Genkomplex, der eine Anpassung an die sauerstoff-arme Höhenluft ermöglicht, aus dem Genpool des archaischen Denisovan-Menschen übernommen haben.
Wir Europäer und Asiaten sind Mischlinge, soviel steht fest: Hybride Nachkommen zwischen modernen Menschen und mehr als einer archaischen Menschenart: Mindestens von Neandertalern und Denisovan-Menschen.
Die Studie untersuchte die Gene von 1.523 nicht-afrikanischen Menschen, darunter 35 Melanesier. An der international aufgestellten Studie war auch Svantje Pabäo von der Abteilung für Evolutionsgenetik am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig beteiligt. Die Studie ist im Wissenschaftsjournal Science erschienen.
Original-Publikation:
Excavating Neandertal and Denisovan DNA from the genomes of Melanesian individuals
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