Pflege-und Hebammenwissenschaft | Bildquelle: RTF.1

Tübingen/Esslingen:

Zwei neue Studiengänge an der Universität Tübingen

Stand: 19.10.18 17:13 Uhr

Die Anforderungen an unser Gesundheitswesen sind zusehends hoch komplex. Deshalb ist es unablässig die neusten Behandlungs- und Therapieformen anzuwenden. Dazu braucht es hochqualifizierte Fachkräfte. Deshalb hat die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer den neuen Studiengang "Pflege- und Hebammenwissenschaft" an der Universität Tübingen feierlich eröffnet. Die neukonzipierte Ausbildung ist Teil des Programms "Akademisierung der Gesundheitsfachberufe", in welches Baden-Württemberg seit 2015 jährlich 10 Millionen Euro investiert.


Während der Schwangerschaft begleiten sie die werdenden Eltern und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite – die Hebammen. Mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen sind sie eine hilfreiche Stütze und eine der ersten Personen, die einen neuen Menschen auf der Welt begrüßen. Um unter anderem den Beruf "Hebamme" für junge Menschen attraktiver zu machen, bietet die Universität Tübingen seit diesem Wintersemester einen neuen Studiengang an – "Pflege- und Hebammenwissenschaft". Zur feierlichen Eröffnung gab die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer den Startschuss. Mit der Akademisierung der Berufe erhofft sich die Ministerin, dass mehr Menschen in diese Berufe gehen werden.

Bei diesem neueingerichteten Studiengang sind drei Kooperationspartner beteiligt: die Universität Tübingen, das Universitätsklinikum Tübingen sowie die Hochschule Esslingen. Dabei sieht sich dieser Studiengang, nach Meinung des Dekans der Tübinger Medizinischen Fakultät Professor Autenrieth, nicht als Konkurrenz zu den bestehenden staatlichen Pflege- bzw. Hebammenschulen. Denn die akademische Ausbildung setzt andere Schwerpunkte.

Wie alle Redner heute betonten, müsse der Pflegebereich aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung mehr öffentliche Anerkennung erhalten. Eine Akademesierung des Hebammenwesens hatte in dieser Woche bereits der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gefordert. Sowohl die Ministerin als auch einzelne Redner begrüßen den Vorschlag, aber laut Bauer ist ein Aspekt des Vorschlags nicht geklärt. So sei die Finanzierung des praktischen Teils der Ausbildung nicht geklärt, da die Krankenkassen sich weigern diesen Ausbildungsteil zu unterstützen.

Mit diesen neuen Studiengängen sei Baden-Württemberg Vorreiter einer Entwicklung, die von Experten schon lange eingefordert würded so die Ministerin weiter. Aufgrund des aktuellen Pflegenotstands und der gesellschaftlichen Herausforderung kann man nur hoffen, dass durch solche Neuerungen die von vielen Seiten heraufbeschworene Aufwertung der Gesundheitsberufe Früchte tragen wird.

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