FAIRstrickt Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

FAIRStrickt - Podiumsdiksussion mit Staatsministerin und Landesbischof

Stand: 03.05.19 17:27 Uhr

Im Rahmen der in Tübingen und Reutlingen stattfindenden Aktionswoche "FAIRstrickt - Wer bezahlt den Preis der Mode?" fand am Donnerstagabend im Tübinger Weltethos-Institut eine lebhafte Podiumsdiskussion zum Thema Wertschöpfungskettengesetz statt. Als Gäste auf dem Podium vertreten waren Staatsministerin Annette Widman - Mauz, Landesbischof Cornelius Bundschuh und Philosoph Thomas Seibert.


Kleider machen Leute – Aber was ist mit den Leuten, die unsere Kleidung machen? Um auf die Produktionsbedingungen der Textilindustrie aufmerksam zu machen, organisierten Hanna Smitmans und ihre zahlreichen Mitstreiter die Aktionswoche FAIRstrickt. Am vorletzten Abend der FAIRstrickt wurde diskutiert, welchen Beitrag die Politik leisten kann und nach Meinung vieler Anwesender auch leisten muss, um die Arbeitsbedingungen für die Textilarbeiterinnen und Arbeiter zu verbessern.

Thomas Seibert von Medico International will so schnell wie möglich ein Gesetz, durch welches deutsche Manager, die ihre Waren in Asien und Amerika verkaufen und dabei oft Verstöße gegen das Menschenrecht begehen, zur Rechenschaft gezogen werden können. Besonders wichtig war ihm, der für die Hilfsorganisation Medico Ineternational tätig ist, dass Firmen und Mitarbeiter auch tatsächlich mit Sanktionen belegt werden.

Landesbischof Cornelius Bundschuh sieht nicht nur die Gesetzgeber, sondern auch die Kirche in der Verantwortung. Der Weg einer Jeans sei beispielsweise in der Konfirmantenarbeit ein sehr gutes Thema, um über die Problematik aufmerksam zu machen.

Der Bischof glaubt außerdem, dass es ohne Zutun der Politik und neue Gesetze nicht geht. Das Problem ist seiner Meinung nach, dass die Politik anscheinend noch nicht soweit sei. Es gebe noch keinen fertigen Gesetzentwurf und bislang würde nur über Eckpunkte diskutiert werden.

Für diesen Umstand erntete Widmann-Mauz als Vertretung der Bundesregierung am Donnerstagabend harte Kritik. Sie stellte aber auch klar, dass in Zeiten der Globalisierung die Frage nach Arbeits- und Umweltstandards sehr wichtig wäre. In einem Punkt waren sich die Diskussionspartner auf dem Podium einig. Unser gutes Gefühl beim Tragen von Textilien dürfe nicht auf Kosten von anderen Menschen gehen.

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