Spendhaus | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Holzschnittkunst im Spendhaus - Künstler Lukas Weiß gewinnt Förderpreis

Stand: 20.05.19 13:35 Uhr

"Aufs Tor" heißt die neue Ausstellung im Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen. Sie zeigt Holzschnittwerke des jungen Künstlers Lukas Weiß. Er erhielt für seine Arbeiten den vom Freundeskreis Kunstmuseum ausgeschriebenen Holzschnitt-Förderpreis. Der Preis beinhaltet eine eigene Ausstellung im Spendhaus, die am Freitag eröffnet wurde.


Der Holzschnitt – das älteste Druckmedium. Eine Kunst, der sich das städtische Kunstmuseum seit seinen Anfängen widmet. Nicht umsonst gilt es als die maßgebliche Ausstellungsinstitution für den Holzschnitt beziehungsweise Hochdruck der Moderne. Um diese Kunst zu unterstützen, gibt es den Holzschnitt-Förderpreis. Der stellvertretende Leiter des Kunstmuseums Ralf Gottschlich erklärt die Idee des Förderpreises. Junge Künstler sollen demnach gefördert werden. Der Preis biete ihnen die erste Ausstellungsmöglichkeit und zeige, dass ihre Technik wahrgenommen und anerkannt werde.

Lukas Weiß hat es geschafft: Seine Holzschnitt-Arbeiten konnten überzeugen. Besonders interessant bei seinen Werken: Er verwendet Stäbchenparkett statt Holzbrettern. Mehr oder weniger sei dies ein Materialdruck, erklärt Weiß. Er arbeite mit Parkett, das er vorher präpariere, ausschneide und einfärbe. Anschließend drucke er es ab und so entstehe ein Bild. Eine langwierige Angelegenheit. 8-9 Stunden braucht allein das Einfärben, etliche weitere Stunden das Schneiden. Doch gerade das ist für den Absolventen der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst das interessante, da es Veränderung im Laufe des Schaffens bringe.

Seine Inspiration nimmt Weiß vor allem aus alltäglichen Einflüssen. Alles was ihn im Leben betreffe, wo er langgehe und was er sehe inspiriere ihn zu seiner Arbeit. Es werden also seine Sichtweisen vermittelt. Die Szenarien, die er sehe, vor allem urbane Strukturen, Stadtstrukturen, seien Themen bei ihm.

Dabei ist seine eigene Art des Hochdrucks von Vorteil: Durch die kleinen gleich formierten Plättchen erreicht er den exakten Druck. Verschiedene Anordnungen und Farben weisen gegenständliche Strukturen und Lichter auf. Andererseits, so Weiß, würden sich einige Formen auch auflösen, sodass sie den gegenständlichen Bezug verlieren. Es beginne ein Spiel zwischen reellen Formen und abstrakten Figuren.

Das schöne an der Technik sei deshalb, dass sie Fragen für den Betrachter aufwerfe. Und das kann sie noch bis zum 22. September im Spendhaus. Dort gibt es außerdem einen begleitenden Katalog zum Erwerb mit Bildern und Hintergrundinformationen zum Förderpreis und zum Künstler.

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