Zigarette | Bildquelle: pixabay.com

Suchtbericht:

Immer weniger Menschen rauchen - Dafür dampfen die E-Zigaretten

Stand: 05.11.19 17:59 Uhr

Immer weniger Menschen in Deutschland rauchen. Das zeigt der neue Drogen- und Suchtbericht, den die Drogenbeauftragte der Bundesregierung heute vorgestellt hat. Allerdings greifen immer mehr Menschen zur E-Zigarette. Cannabis ist weiterhin die am meisten konsumierte illegale Droge.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, bewertet den Rückgang des Tabakkonsums positiv: „Gute Entwicklungen sehen wir bei dem Thema Tabak – Rauchen wird langsam wirklich out. Dafür sehen wir, dass der Konsum von E-Zigaretten klar ansteigt, gerade bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Diesen Trend gilt es zu stoppen." Ludwig fordert ein Tabakaußenwerbeverbot - "mit allen Dampfprodukten inklusive!"

Illegale Drogen: Cannabis wird am häufigsten konsumiert

Bei den illegalen Substanzen bleibt Cannabis dem Bericht zufolge nach wie vor die am häufigsten konsumierte Droge. Sowohl bei den Erwachsenen, als auch bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. 19 Prozent der Jugendlichen gaben an, in ihrem Leben Cannabis konsumiert zu haben, bei den jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) waren dies 42,5 Prozent.

Substanzen wie Heroin, Neue Psychoaktive Stoffe oder Kokain seien dagegen insgesamt weniger konsumiert worden. Dennoch sind opioidhaltige Substanzen, wie beispielsweise Heroin, weiterhin die Hauptursache, weshalb Menschen an Drogen versterben. Die Zahl der Drogentoten ist im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben (2017: 1.272 Personen, 2018: 1.276 Personen)

Die Drogenbeauftragte Daniela Ludwig betont dennoch: "Selbst wenn die Zahlen der jährlich an illegalen Substanzen Verstorbenen seit einigen Jahren fast gleich bleiben, will ich hier noch einmal klar sagen: Zentral ist, was die Gesundheit der Menschen schützt! Eigenbedarf bei harten Drogen wie Kokain oder Heroin kommt daher absolut nicht in Frage!"

Wichtiger sei, in der Praxis die Anstrengungen für suchtkranke Menschen zu verstärken. Zum Beispiel durch eine flächendeckende Substitution. "Hierfür müssen wir mehr Ärzte gewinnen und erreichen, dass auch die nächste Generation der Ärzteschaft sich für die Gesundheit aller Menschen in diesem Land stark macht. Suchtkranke dürfen nicht vergessen werden! Drogenpolitik heißt Gesundheitspolitik – und zwar für alle!"

Die Drogenbeauftragte Ludwig betont, dass es bei der Drogen – und Suchtpolitik an der Zeit sei, endlich mehr offene Dialoge zu führen statt ideologiebasierter Debatten. Das gemeinsame Ziel sollte sein, den suchtkranken Menschen und ihren Angehörigen mehr Aufmerksamkeit zu geben und wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.

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