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Mainz:

Bischof Bätzing ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

Stand: 03.03.20 14:42 Uhr

03. März 2020. Der Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing, ist heute zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt worden. Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz hat damit einen Nachfolger für Kardinal Reinhard Marx gefunden. Bischof Bätzing ist für sechs Jahre als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz gewählt.

Georg Bätzing wurde am 13. April 1961 in Kirchen (Rheinland-Pfalz) geboren und wuchs in Niederfischbach an der Sieg auf. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Trier und Freiburg wurde er am 18. Juli 1987 zum Priester geweiht.

Er war Kaplan in Klausen und Koblenz, ehe er 1990 die stellvertretende Leitung des Bischöflichen Priesterseminars in Trier übernahm. Von 1996 bis Januar 2010 war Bätzing als Regens für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich und leitete das Priesterseminar. 2005 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Monsignore ernannt.

Im November 2007 berief ihn der damalige Bischof von Trier, Dr. Reinhard Marx, zum Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt. Am 1. November 2012 wurde Bätzing Generalvikar und damit Leiter des Bischöflichen Generalvikariats in Trier. Papst Franziskus ernannte ihn am 1. Juli 2016 zum 13. Bischof von Limburg.Am 18. September 2016 wurde Georg Bätzing im Hohen Dom zu Limburg zum Bischof von Limburg geweiht.

In der Deutschen Bischofskonferenz ist Bischof Bätzing Vorsitzender der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog und Mitglied in der Kommission Weltkirche.

ZdK-Präsident Sternberg: "Bischof Georg Bätzing ist eine gute Wahl"

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Thomas Sternberg, gratuliert dem neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, ganz herzlich zu seiner Wahl:

„Für Ihr neues Amt, das gerade in der gegenwärtigen Zeit so wichtig ist, wünsche ich Ihnen persönlich und im Namen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken viel Erfolg, viel Kraft und vor allem Gottes Segen", so Sternberg  Man habe sich "ja bereits vor einiger Zeit gemeinsam auf den Weg gemacht zum 3. Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt". Dabei habe man Bätzing " als einen klugen und nachdenklichen PartneR" kennen lernen dürfen: "Seit Ihrem Amtsantritt in dem von schweren Erschütterungen gekennzeichneten Bistum Limburg, sind Sie in kurzer Zeit zu einem hochangesehenen Vertreter unserer Kirche geworden."

Sein bischöflicher Wahlspruch „Congrega in unum" (Führe zusammen) signalisiere den Kern dessen, was auch sein neues Amt als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ausmachen werde: "Ihre Wahl ist für uns auch ein ermutigendes Zeichen, dass die ganz überwältigende Mehrheit der Bischöfe gewillt ist, den Synodalen Weg konsequent und mit Erfolg fortzusetzen, um verlorengegangenes Vertrauen wiederzugewinnen."

Glückwünsche von EKD-Ratsvorsitzendem Bedford-Strohm

„Ich freue mich auf eine Fortsetzung der vertrauensvollen und bewährten Zusammenarbeit der vergangenen Jahre. Mit diesen Worten gratulierte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm Bischof Georg Bätzing zur Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz

„Ich wünsche Bischof Georg Bätzing für die große Aufgabe von Herzen viel Kraft und Gottes Segen. Unsere Kirchen sind auf dem Weg in eine neue Zeit. Ich bin überzeugt, dass wir die Herausforderungen wie auch die Chancen, die sich damit verbinden, nur in ökumenischer Verbundenheit meistern werden. Ich freue mich auf eine Fortsetzung der vertrauensvollen und bewährten Zusammenarbeit der vergangenen Jahre", sagte Bedford-Strohm. Zudem betonte er, dass er mit besonderer Freude dem kommenden Jahr – dem „Ökumene-Jahr 2021" – entgegenblicke.

Er erhoffe sich neue Impulse für den ökumenischen Weg der Kirchen in Deutschland von dem Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt und Impulse für die weltweite Ökumene von der Vollversammlung des Weltkirchenrats in Karlsruhe. „Ich habe Georg Bätzing bei unseren gemeinsamen Beratungen im Kontaktgesprächskreis zwischen EKD und Deutscher Bischofskonferenz als ökumenisch höchst aufgeschlossenen und menschlich sehr angenehmen Gesprächspartner erlebt. Das lässt mich mit großer Zuversicht auf die zukünftige ökumenische Zusammenarbeit schauen", so der Ratsvorsitzende. Für die weiteren Schritte auf dem Synodalen Weg, auf den sich die römisch-katholische Kirche in Deutschland gemacht habe, wünscht der Ratsvorsitzende dem neuen Vorsitzenden der DBK, „die feste Zuversicht des Glaubens, Gottvertrauen, Weitsicht und eine glückliche Hand bei Ihren Entscheidungen."

Bedford-Strohm dankte dem bisherigen DBK-Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, herzlich für alle bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit und die freundschaftliche Verbundenheit, die nicht zuletzt in der Gestaltung des Reformationsjubiläums 2017 als gemeinsames Christusfest ihren Ausdruck gefunden habe. „Insbesondere der ökumenische Gottesdienst „Healing of memories" in Hildesheim 2017 und die 2018 herausgegebene Orientierungshilfe der DBK zur Frage konfessionsverbindender Ehen und der gemeinsamen Teilnahme an der Eucharistie sind Meilensteine seiner Amtszeit", so der Ratsvorsitzende. Marx habe den Katholiken in Deutschland eine klare, orientierungsstarke und überall vernehmbare Stimme gegeben. Gerade in schwierigen Zeiten habe sich das als segensreich erwiesen. Marx werde auch in Zukunft eine starke katholische Stimme in Deutschland bleiben. „Ich freue mich nach der Abgabe des Amtes als DBK-Vorsitzender nun umso mehr auf unsere weitere Zusammenarbeit in Bayern", sagte Bedford-Strohm.

Katholische Kirchenbewegung "Wie sind Kirche" gratuliert

Die Bewegung "Wir sind Kirche" gratulierte dem heute in Mainz gewählten neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, dem Limburger Bischof Georg Bätzing:Man wünsche "ihm Gottes Segen und ein gutes kollegiales und dialogisches Wirken innerhalb der Bischofskonferenz und mit dem Kirchenvolk", heißt es in einer Pressemitteilung.

Vom neuen Vorsitzenden erwarte "Wir sind Kirche"  ein "uneingeschränktes und energische Bekenntnis zum Synodalen Weg", der unter seinem Vorgänger, Kardinal Reinhard Marx, gerade erst und äußerst mühsam begonnen habe.

Aber "die außerordentlichen Herausforderungen, vor denen die römisch-katholische Kirche in Deutschland angesichts der Glaubwürdigkeits- und Vertrauenskrise steht", würden  "nur in kollegialer Gemeinschaft der Bischöfe, im konstruktiven Dialog mit Priestern, mit allen pastoralen Mitarbeitenden und mit dem Kirchenvolk sowie in enger Anbindung mit Papst Franziskus und seinem Reformkurs bewältigt werden können."

"Angesichts des jahrzehntelangen Reformstaus, des Glaubwürdigkeitsverlust der Kirchenleitung besonders durch die Vertuschung sexualisierter Gewalt und der anhaltend hohen Kirchenaustrittszahlen" stelle sich - schreibt Wir Sind Kirche-, "für die Bischöfe zunehmend die grundlegende Frage der Relevanz von Kirche." Deshalb werde die gesamte Bischofskonferenz "zu einem neuen kooperativen und partizipativen Selbstverständnis finden müssen, dass auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und das Kirchenvolk" mit einbeziehe.

Evangelisierung braucht auch Strukturreformen

So unerlässlich es sei, "die Evangelisierung als Kernaufgabe der Kirche in den Blick zu nehmen", wie es der Nuntius in seinem ungewöhnlichen Schreiben an die Bischöfe formuliert habe, "so unerlässlich ist und bleibt es auch Aufgabe der Bischöfe, sich für eine Reform der kirchlichen Machtstrukturen einzusetzen, die der Botschaft des Evangeliums widersprechen", wie es in besonders eklatante Weise durch den Ausschluss der Frauen von allen Weiheämtern geschehe.

Für die Rückbesinnung auf das Evangelium und die Frage, ob kirchliche Lehre und Kirchenstrukturen dem Fundament entsprechen, sei"entscheidend, ob sie heute noch tragfähig und zukunftsfähig sind - oder ob sie von Grund auf (vom Evangelium her) reformiert werden müssen." Über den Synodalen Weg mit seinen vier Problemkreisen (Macht, Priesterliche Existenz, Frauenämter, Sexualmoral) hinaus gehöre nach Ansicht von "Wir sind Kirche" das gesamte derzeitige System Kirche und die kirchliche Lehre von der Wurzel her auf den Prüfstand.

Man werde dem heute gewählten neuen Vorsitzenden in einem persönlichen Schreiben gratulieren und ihm Gottes Segen und die Begleitung der Heiligen Geistkraft für sein Wirken in Gemeinschaft mit den Bischöfen und dem Kirchenvolk wünschen.

Quellen: PM # DBK, PM; # ZdK, PM # EKD, PM # Wir sind Kirche

Stand: 03.03.2020-14:42

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