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Knapp die Hälfte der Deutschen will Corona-App installieren

Stand: 06.06.20 09:50 Uhr

Weniger als die Hälfte der Deutschen würde sich eine Corona-App herunterladen, die bei der Nachverfolgung von Infektionsketten hilft: 42 Prozent würden auf dem eigenen Handy eine solche App nutzen, ergab eine Umfrage. Sie zeigt auch, wie die Deutschen in Sachen Corona derzeit sonst noch denken.

42 Prozent sagen Ja, 39 Prozent würden eine Corona-Warn-App nicht nutzen. Jeder sechste Deutsche (16 Prozent) sagt, er besitze kein Handy oder Smartphone. Das hat eine Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend von Dienstag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

Die Bundesregierung will demnächst eine Corona-Warn-App vorstellen, in der Infizierte ihr positives Corona-Testergebnis vermerken können. Allen App-Nutzern soll daraufhin angezeigt werden, wenn sie sich für längere Zeit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben. Dabei soll der Datenaustausch anonymisiert und dezentral erfolgen. Unter den Menschen, die eine Nutzung der App ablehnen, begründet knapp die Hälfte (45 Prozent) dies mit Datenschutz, Überwachung oder Persönlichkeitsrechten. 13 Prozent meinen, eine solche App funktioniere nicht, bringe nichts oder andere Maßnahmen seien besser.

Mehrheit sieht Corona-Lockerungen positiv

Dass die zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossenen Einschränkungen im öffentlichen Leben seit Ende April schrittweise aufgehoben werden, bewertet eine Mehrheit der Deutschen positiv. 56 Prozent sind der Meinung, diese Lockerungen seien richtig. 29 Prozent finden, die Lockerungen gingen zu weit. Für 13 Prozent hingegen gehen sie nicht weit genug. Anhänger fast aller im Bundestag vertretenen Parteien halten die Lockerungen mehrheitlich für richtig. Die Anhänger der AfD sind in dieser Frage indes geteilter Meinung: 38 Prozent sind der Ansicht, sie seien richtig. 35 Prozent finden, sie gingen nicht weit genug. 27 Prozent halten sie für zu weitgehend.

Bei der Lockerung der wegen Corona eingeführten Alltagseinschränkungen gehen die Bundesländer mittlerweile unterschiedlich vor, weil viele Bereiche in der Kompetenz der Länder liegen. 45 Prozent finden es richtig, dass jedes Bundesland für sich entscheidet, wie und wann es Corona-Beschränkungen aufhebt. Eine Mehrheit der Deutschen (55 Prozent) würde sich bei der Aufhebung von Corona-Beschränkungen ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer wünschen.

Derweil hat eine klare Mehrheit der Deutschen aktuell kaum Angst vor einer Ansteckung. Drei Viertel der Deutschen (76 Prozent) haben weniger große bzw. kleine Sorgen, dass sie selbst oder Familienmitglieder sich mit dem Corona-Virus anstecken (+2 im Vgl. zu Mai). Bei einem Viertel der Deutschen (24 Prozent) ist diese Sorge aktuell sehr groß bzw. groß (-1).

Nach Meinung der Deutschen erfahren vor allem Kindergärten und Schulen in der Corona-Pandemie zu wenig Beachtung. 53 Prozent sagen, die Politik habe sich um diesen Bereich zu wenig gekümmert. 39 Prozent meinen, sie habe sich bislang angemessen um Kindergärten und Schulen gekümmert. Im Bereich der Gastronomie sagen 46 Prozent, die Politik habe sich angemessen gekümmert; für 45 Prozent war es zu wenig. Bei Kunst- und Kulturbetrieben sagen 42 Prozent, die Politik habe sich angemessen gekümmert; für 44 Prozent indes war es zu wenig.

Mehrheitlich angemessen finden die Deutschen die politische Beachtung der Kirchen und Religionsgemeinschaften (60 Prozent), der Reise- und Tourismusanbieter (53 Prozent) sowie der Krankenhäuser und Pflegeheime (52 Prozent). Zu viel gekümmert habe sich die Politik in der Corona-Krise um den Profi-Fußball, sagen 56 Prozent. Für 31 Prozent war das Handeln der Politik hier angemessen. Auch über die Autoindustrie sagen 48 Prozent, die Politik habe sich zu viel gekümmert; für 35 Prozent war es angemessen. Die Befragung fand am Dienstag und Mittwoch, also vor Verabschiedung des neuen Konjunkturpakets, statt.

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