Bürgermeisterwahl Pfullingen | Bildquelle: RTF.1

Pfullinger:

Bürgermeisterwahl geht in die zweite Runde - Stichwahl zwischen Wörner und Fink

Stand: 26.04.21 16:27 Uhr

Am Sonntag wurde in Pfullingen gewählt. Dass es bei fünf Kandidaten schon nach dem ersten Wahlgang ein eindeutiges Ergebnis geben wird, war nicht sehr wahrscheinlich. Dennoch fiel es tatsächlich knapp aus, denn ein Bürgermeisterkandidat schien bei den Pfullingern besonders beliebt.


Nach Wochen des Wahlkampfs durften die Pfullinger Bürgerinnen und Bürger am Sonntag entscheiden, wen sie als neues Stadtoberhaupt wollen. Fünf Kandidaten standen zur Auswahl - dass es also vermutlich einen zweiten Wahlgang geben wird, war anzunehmen. Rund 54% der Pfullinger haben das Wahlangebot wahrgenommen und sich für einen Kandidaten entschieden.

Die erste Hochrechnung spiegelte dann ein Bild wieder, das sich im Laufe des Abends auch nicht mehr groß verändern sollte. Weit vorne, mit deutlich über 40 Prozent der Stimmen, lag der 46-jährige Stefan Wörner, der als Verwaltungs- und Finanzbürgermeister in Kirchheim unter Teck auf jahrelange Berufserfahrung zurückblicken kann.

„Ich bin überwältigt, also ich bin überrascht. Dass eine Vier bei mir vorne ist, hätte ich so überhaupt nicht erwartet, bei so einen qualifizierten Bewerberfeld und so einer breiten Auswahl an Bewerbern. Wirklich im ersten Wahlgang die Vier zu reißen macht mich fast sprachlos", so Wörner nach der ersten Hochrechnung.

Und was sagen die anderen Kandidaten zum Wahlbild?

Martin Fink: „Ich bin nicht überrascht, weil aufgrund der Kandidatenkonstellation – fünf Kandidatenpersönlichkeiten mit ganz unterschiedlichen Profilen, Erfahrungen, Tätigkeiten - war es für mich nicht überraschend, dass es heute im ersten Wahlgang noch zu keinem Ergebnis zur Bürgermeisterwahl hier in Pfullingen gekommen ist."

Timo Plankenhorn: „Ich glaube, es hat den ein oder anderen überrascht, dass es jetzt so deutlich ausgefallen ist. Nichtsdestotrotz ist Stefan Wörner natürlich ein Verwaltungsspezialist und es war klar, dass er ganz vorne mitspielt."

Sven Bohnert: „Naja, es war natürlich damit zu rechnen, dass diese Karte mit „ich bin Bürgermeister", dass die etwas bewirkt, das war klar. Dass das aber am Ende des Tages noch nichts aussagt, müssten die Pfullinger eigentlich wissen, aus der Vergangenheit. Damit will ich aber nicht sagen, dass das beim Herr Wörner genauso ist, weil letztendlich hat er als Bürgermeister auch eine entsprechende Erfahrung."

Mit nur rund einem Prozent der Stimmen bildete Detlev Gottaut das Schlusslicht. Er zeigt sich trotzdem zufrieden.

„Ich muss sagen, ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Aber die Pfullinger konnten heute den ganz Tag über auch keine falsche Wahl treffen, weil ich alle fünf Kandidaten für geeignet halte und gehalten hätte Bürgermeister zu werden. [...] Ich bin hier einer persönlichen Pflicht nachgekommen, ich habe ein Angebot gemacht, ich habe Ideen in die Welt gesetzt, die hoffentlich weiter bestehen werden und da ist es eigentlich völlig egal, wer sie realisiert.Hauptsache sie werden umgesetzt", so Gottaut im Interview.

Das endgültige Wahlergebnis bestätigte den Trend des Abends und bescherte dem Favoriten Stefan Wörner stolze 40,52 Prozent der Wählerstimmen. Gefolgt von Martin Fink mit 27,26 Prozent. Eng beieinander lagen der 51-jährige Sven Bohnert mit 15,7 Prozent und der 25-jährige Timo Plankenhorn mit 15,29 Prozent der Stimmen. Detlev Gottaut bekam am Ende 1,1 Prozent der Stimmen – er wird im zweiten Wahlgang am 16. Mai nicht wieder antreten. Stefan Wörner wird natürlich wieder antreten und will an seinem bisher geführten Wahlkampf festhalten.

„Ich werde auf jeden Fall auch weiterhin, wie in den letzten Wochen, in Pfullingen präsent sein. Wie und wo genau, dass muss ich jetzt noch gucken. [...] Ich werde aber auch weiterhin ansprechbar sein und vor Ort sein und den Wahlkampf weiterführen", erklärt Wörner.

Martin Fink, der als stellvertretender Bürgermeister bereits seit rund 11 Monaten als Rathauschef tätig ist, erklärt, warum er keinen echten Wahlkampf geführt hat und auch in den kommenden Wochen nicht führen wird.

„Ich habe mich nicht so in den Wahlkampf eingebracht, weil ich hier in der Verpflichtung bin, als erster stellvertretender Bürgermeister, in Zeiten der Pandemie einfach hier auf dem Rathaus präsent zu sein und im Tagesgeschäft Entscheidungen zu treffen, mit dem Team der Verwaltung. [...] Von daher war mir klar, ich kann gar nicht und werde auch in den nächsten drei Wochen, aufgrund der angespannten Pandemiesituation, jetzt nicht plötzlich in Wahlkampfaktivitäten einsteigen", so Martin Fink. Er freue sich auf den zweiten Wahldurchgang und gehe guten Mutes in diesen zweiten Wahlkampfteil, erklärt er uns nach dem Interview.

Sven Bohnert und Timo Plankenhorn waren am Wahlabend noch nicht sicher, ob sie noch einmal antreten werden.

„Es ist natürlich kein Ergebnis was man sich so gewünscht hat, es ist aber immerhin ein Ergebnis. Jetzt bin ich nicht der Typ dafür, der da in Sack und Asche geht oder tief traurig ist, das entspricht nicht meinem Naturell. Deswegen: es ist wie es ist und jetzt müssen wir noch entscheiden, ob wir den zweiten Wahlgang noch mitmachen", so Bohnert.

Timo Plankenhorn erklärt: „Natürlich hätte ich mir persönlich ein besseres Ergebnis gewünscht, man hat wochenlang versucht so viele Pfullinger zu überzeugen. Nichtsdestotrotz ist es jetzt so wie es ist und ich kann damit gut umgehen und ich glaube es ist ein Achtungserfolg."

Am Montagnachmittag gab Sven Bohnert in einer Pressemitteilung bekannt, dass er zum zweiten Wahlgang nicht mehr antreten wird. Und auch Timo Plankenhorn will nicht wieder antreten. Er respektiert die Entscheidung der Bürger, die sich im ersten Wahlgang klar für einen Verwaltungsfachmann entschieden hätten, so Plankenhorn.

Somit wird es am 16. Mai eine Stichwahl zwischen Stefan Wörner und Martin Fink geben.

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