Pilotprojekt „Qualifizierung in der Schulkindbetreuung“ | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Pilotprojekt „Qualifizierung in der Schulkindbetreuung“ für Quereinsteiger

Stand: 15.05.21 15:23 Uhr

In der Schulkindbetreuung engagieren sich häufig Quereinsteiger. Dort müssen sie sich täglich vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben stellen, ohne wirklich qualifiziert zu sein. Diesen Leuten machen die Agentur für Arbeit Reutlingen und die Deutsche Angestellten-Akademie ein Angebot: Quereinsteiger können sich im Rahmen des Pilotprojekts „Qualifizierung in der Schulkindbetreuung“ weiterbilden.


In Reutlingen werden 5 - 12-jährige Schulkinder oft durch Fördervereine betreut. Diese Aufgabe übernehmen Quereinsteiger, die durch ihre eigenen Kinder oder ehrenamtliches Engagement ihren Weg dorthin gefunden haben, erzählt Jutta Nikelski. Die Leiterin der Deutschen Angestellten-Akademie Reutlingen (DAA) erklärt aber auch, welchen Herausforderungen die Quereinsteiger oft gegenüberstehen. Im Alltag würden sie oftmals auf Themen treffen, auf die sie aufgrund einer fehlenden pädagogischen Ausbildung nicht vorbereitet seien.

Was Quereinsteiger also benötigen: eine pädagogische Qualifizierung. Darauf wurde Klaus-Peter Scheerer von der Agentur für Arbeit Reutlingen angesprochen. Er arbeitet dort als Weiterbildungskoordinator. Er wurde gefragt, ob die Agentur für Arbeit ein Konzept für Quereinsteiger entwerfen könne, um pädagogische Erfahrungen zu vermitteln.

Deshalb ist die Arbeitsagentur auf die Deutsche Angestellten-Akademie zugegangen. Die DAA führt unterschiedliche Maßnahmen im Auftrag der Arbeitsagentur durch und bildet seit 10 Jahren auch Erziehungskräfte an ihrer Erzieherfachschule aus.

Und so wurde das Pilotprojekt „Qualifizierung in der Schulkindbetreuung" geboren, das im Oktober 2020 zum ersten Mal an den Start ging. Nikelski erklärt, was die Quereinsteiger in den Freitagskursen lernen. Der Schwerpunkt liege auf der Vermittlung von pädagogischen Grundlagen und Methoden der Gesprächs- und Gruppenführung. All das habe die Teilnehmerinnen in ihrer Aufgabe sehr gestärkt, so Nikelski.

Gefördert wird das Ganze übrigens durch die Arbeitsagentur. Die Lehrgangskosten und der Arbeitsentgeltzuschuss werden finanziell von der Agentur für Arbeit unterstützt, erklärt Scheerer.

Dass die Fördervereine ihre Quereinsteiger in der Schulkindbetreuung weiterbilden, sei gerade mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen wichtig, betont Nikelski. Der personelle Bedarf werde in den nächsten Jahren ansteigen, unter anderem weil ab 2026 die Ganztagesbetreuung für Erstklässler per Rechtsanspruch zur Verfügung stehen soll.

Deshalb sei das Projekt sehr wichtig und stoße auf große Resonanz, betont Nikelski. Für die nächsten Kurse im Oktober gebe es bereits viele Anmeldungen. Die Teilnehmerinnen der ersten Runde machten es jedenfalls erfolgreich vor: sie hielten am Freitag online ihre Abschlusspräsentationen und konnten sich dann am Ende des Tages über ein Zertifikat freuen.

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