Selbstverteidigungskurs | Bildquelle: RTF.1

Mössingen:

Zwölffache deutsche Karate-Meisterin gibt Selbstverteidigungskurs an der Gottlieb-Rühle-Schule

Stand: 20.06.21 15:12 Uhr

An der Gottlieb-Rühle-Schule in Mössingen gab es ein ganz besonderes Angebot für die Schüler der Klassen 3 und 4: In einem Selbstverteidigungskurs konnten sie lernen, wie sie sich im Ernstfall richtig verteidigen. Trainiert wurden die Schüler von der zwölffachen deutschen Meisterin im Karate, Mey Alasadi. Und wir waren für Sie live vor Ort.


Wie verteidige ich mich richtig? Dieser Frage sind 20 Schüler der dritten und vierten Klasse der Gottlieb-Rühle-Schule nachgegangen. Unterstützung erhielten sie hierbei von Mey Alasadi. Die zwölffache deutsche Karate-Meisterin arbeitet für „N.E.I.N. – Selbstverteidigung und Gewaltprävention" und leitet außerdem ihre eigene Karateschule in Tübingen und Pfullingen.

Sie brachte den Kindern vor allem bei, selbstbewusst aufzutreten. Dazu gehöre auch, "nein" zu sagen bzw. zu schreien, wenn man sich bedroht fühlt. Anhand von einfachen, praktischen Übungen konnten die Kinder anschaulich lernen, "nein" zu sagen und sich dadurch selbst zu verteidigen.

Der Selbstverteidigungskurs von Alasadi fand im Rahmen von „Schutz macht Schule" statt, ein Präventions- und Schutzprojekt der Gottlieb-Rühle-Schule. Das Ziel des Projekts sei es, die Kinder so zu stärken, dass es in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen nicht mehr zu sexuellen Übergriffen komme, erklärte Rektorin Frauke Kessler-Betz.

Und dass dieses Konzept auch bei den Kindern gut ankommt, zeigte sich bereits schnell. Mit vollem Elan und Tatendrang beteiligten sich die Kinder an den Übungen. Dabei haben sie natürlich auch eine ganze Menge gelernt. Vor allem die "Scheibenwischer"-Übung blieb ihnen im Gedächtnis.

Aber was genau ist diese "Scheibenwischer"-Übung eigentlich? Laut Mey Alasadi ist es eine Schutzhaltung, auch Schutzschild genannt. Hierbei werden beide Arme schützend vor Kopf und Oberkörper gestreckt; die offenen Handflächen zeigen in Richtung Gegner.

Dieser Schutzschild sei für sie mit der wichtigste Aspekt in der Selbstverteidigung. Es gehe nicht darum, aggressiv zu wirken und selbst zuzuschlagen. Stattdessen biete diese Haltung die Möglichkeit, sich schnell und einfach gegen Schläge zu verteidigen, so Alasadi.

Abschließend betonte Rektorin Kessler-Betz nochmals die Wichtigkeit eines solchen Kurses. Laut aktuellen Zahlen seien pro Klasse zwei Kinder von sexueller Gewalt betroffen. Daher seien solche Präventionsprojekte wie "Schutz macht Schule" zwingend notwendig. Kessler-Betz spricht sich sogar dafür aus, solche Projekte an Schulen zu verpflichten.

Wer nun Lust bekommen hat, einmal selbst mit Mey Alasadi zu trainieren, kann sich auf der Homepage ihrer Karateschule informieren. Neben Kinder- und Schülerkursen werden auch Trainingsmöglichkeiten für Erwachsene angeboten.

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