Andreas Linsmeier vom Verein Pro Regio Stadtbahn erklärt, warum die Honauer Trasse nicht in Frage kommen sollte: „Die Honauer Trasse hat als Innenstadtstrecke keine Funktion, da sie wenig Erschließungswirkung zeigt. Sie fährt eigentlich im weiten Bogen an der Innenstadt vorbei und eine Regionalstadtbahn/Innenstadtstrecke soll die Innenstadt erschließen."
Bleiben also noch die Leder- und die Gartenstraße. Die Stadt Reutlingen, die am Ende auch die Entscheidung fällen wird, hat sich bereits für den Bau auf der Lederstraße ausgesprochen.
„Es gibt Gründe für das eine oder das andere", erklärt Linsmeier. „Die Lederstraße scheint der Verwaltung die schnellere und besser baubare Variante zu sein, weil dort mehr Platz ist. [...] Aber wir bauen ja so was nicht einfach nur, weil da mehr Platz ist, dann müsste man es auf einer grüne Wiese bauen, da wäre noch mehr Platz. Sondern wir wollen es ja in die Stadt reinbringen, wo es die größte Erschließungswirkung hat", so Linsmeier weiter.
Bleibt also noch die Gartenstraße. Sie scheint für den Zusammenschluss der Verbände, der sinnvollste Ort für einen Stadtbahn.
„Die Gartenstraße ist deshalb die bessere Variante, weil sie sowohl die Altstadt als auch die Oststadt gut erschließt. Und in der Oststadt sind sehr, sehr viele Arbeitsplätze, Dienstleistungsbetriebe, die aufgesucht werden und da wäre es ideal", so Linsmeier.
Ein Grund der allerdings gegen die Gartenstraße spricht – auf der bereits viele Busse unterwegs sind – ist der Platz. Linsmeier bringt an, dass es andere Städte gebe, wo ein solches Regionalbahnsystem auf engem Raum umgesetzt wurde und es durchaus Platz genug in der Gartenstraße gebe.
Platz für motorisierten Individualverkehr gebe es dann in der Gartenstraße nicht mehr, allerdings wäre das in der Lederstraße wohl ähnlich. Außerdem soll die Stadtbahn schließlich bewirken, dass Autofahrer auf den ÖPNV umsteigen.
Am Ende entscheidet der Reutlinger Gemeinderat, wo die Stadtbahn künftig fahren wird. Bis dahin wollen die drei Verbände die Bürgerinnen und Bürger aber umfassend über Vor- und Nachteile der jeweiligen Trassen informieren. Eine erste öffentliche Veranstaltung dafür ist am 3. November im Spitalhof geplant.
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