Theresia Bauer  | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Telemedizin und Corona - Wissenschaftsministerin im Austausch mit Mitarbeitern des UKT

Stand: 30.08.21 12:25 Uhr

Für eine Sprechstunde mit seinem behandelnden Arzt nicht mehr ständig große Strecken fahren, sondern sie gemütlich von Zuhause aus per Videokonferenz zu führen, das ist heutzutage schon möglich. Auch am Universitätsklinikum Tübingen schreitet die sogenannte Telemedizin voran. Unter anderem darüber hat sich die baden-württembergische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer, bei ihrem Besuch am UKT informiert.


Telemedizin ermöglicht standortübergreifende Behandlung

Vor allem während der Corona-Pandemie sei die Telemedizin hilfreich gewesen. Telemedizin, das bedeutet, virtuell mit Patienten oder anderen Krankenhäusern in Kontakt zu treten.

So hätte das UKT 150 Videosprechstunden über die Pandemiephase hinweg etabliert, erzählt Professor Martin Holderried, Geschäftsführer des Zentralbereichs Medizin am UKT. So wurde nicht nur der Kontakt zu Patientinnen und Patienten aufrechterhalten, sondern auch zu anderen Krankenhäusern. Das machte eine standortübergreifende, gemeinsame Behandlung von schwerkranken Patientinnen und Patienten möglich - und damit konnten auch Leben gerettet werden, so Holderried.

Bauer: Verbesserungen beim Datenschutz notwendig

Das UKT habe durch die digitalen Instrumente eine ganz andere Qualität der Zusammenarbeit erreicht, findet die Wissenschaftsministerin. In diesem Bereich seien die Regelungen im Datenschutz allerdings noch eine Hürde.

"Eindeutig haben wir nach wie vor Bedarf noch mehr und zuverlässiger Daten zu erfassen, aufzunehmen, sie zugänglich zu machen für Forschung. Da muss sich noch was verbessern - nich tnur an technischen Möglichkeiten, sondern vor allem im Bereich von Datenschutz."

Beeindruckt zeigte sich die Wissenschaftsministerin auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In einem Gespräch sei deutlich geworden, wie viel diese in den vergangenen Monaten der Pandemie geleistet hätten, so Bauer. Dafür bedankte sich die Ministerin im Namen der Landesregierung.

Lage im UKT

Wie die Lage derzeit aussieht, darüber informierte der Uniklinik-Chef. Derzeit seien 3 Patienten wegen Covid in Behandlung - einer auf der Intensivstation, zwei auf der Infektionsstation.

Dabei seien die beiden auf der Infektionsstation über 90 Jahre alt und doppelt geimpft – deshalb hätten sie auch nur milde Symptome, so der Uniklink-Chef. Bamberg glaubt, dass es aufgrund der Impfungen auch nicht mehr zu einer hohen Belastung auf den Intensivstationen kommen werde.

Bamberg fordert Impfpflicht in bestimmten Bereichen

Einen Appell an die Politik hat auch er: er fordert eine Impfpflicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen. "Das ist besser, als wenn wir jetzt jeden Tag - das soll jetzt wohl die Vorschrift werden - diejenigen, die nicht genesen, nicht geimpft sind, testen sollen - und das noch unter Aufsicht. Das ist nicht mehr machbar. Insofern ist die Impfpflicht der richtige Weg."

Auf die Frage, ob eine Impfpflicht eingeführt werden sollte, meinte Wissenschaftsministerin Bauer: erst einmal brauche es mehr Informationen zum Impffortschritt – und erst dann könnte über weitere Schritte nachgedacht werden.

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