Haushalt Rottenburg | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg:

Städtischer Haushalt - Keine Einbrüche durch Corona

Stand: 17.11.21 16:46 Uhr

Am Dienstagabend stellte der Rottenburger Oberbürgermeister Stephan Neher den Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2022 dem örtlichen Gemeinderat vor. Besonders erfreulich ist das Ausbleiben erwarteter Steuereinbrüche durch die Corona-Krise. So kann die Stadt auch im kommenden Jahr kräftig in seine Infrastruktur investieren.


Nachdem im letzten Jahr die Grundsteuer und die Gewerbesteuer in Rottenburg erhöht wurde, stehe man jetzt – trotz Corona-Krise – besser da als erwartet, erklärte nicht nur Stadtkämmerer Berthold Meßmer, sondern auch Oberbürgermeister Stephan Neher.

"Das Schöne ist, dass wir wahrscheinlich, wenn die Novembersteuerschätzung mit den Verbesserungen kommt, im Laufenden Betrieb mit einem Plus abschließen. Das bedeutet, wir kommen mit dem Geld aus, was uns zur Verfügung steht und haben genügend für Personal, für die Erhaltung der Gebäude und für Instandsetzungen. Aufgrund der sparsamen Haushaltswirtschaft haben wir in unserer Verwaltung sogar noch Geld für unsere Investitionen zur Verfügung", so Neher.

Investiert werden soll vor allem wieder in Kindergärten und Schulen. So soll das Familienzentrum Sankt Remigius fertig gestellt und die Kitas in Baisingen und Weiler saniert werden. Für die Kita in Wurmlingen wolle man ins Planungsverfahren einsteigen.

Eines der größten Projekte ist allerdings der Neubau der Verbundschule in der Hohenberg, einer zweizügigen Realschule mit einzügiger Werkrealschule. Sie wird nach den neuesten pädagogischen Anforderungen gebaut, wofür insgesamt 22 Millionen Euro notwendig sind.

Weitere 18 Millionen Euro seien außerdem für das Projekt vhs, Musikschule und Kindergarten Gut-Betha und Raphael verplant.

Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Investitionen in die Digitalisierung dringend nötig sind. Hier hat die Stadt Rottenburg bereits in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass alle Grundschulen mit schnellem Internet versorgt wurden. Jetzt seien die weiterführenden Schulen dran.

Die Deutsche Glasfaser habe Interesse an Rottenburg angekündigt, sodass für den Ausbau weniger kommunales Geld notwendig sei, erklärt Neher. Trotzdem gebe es im Haushalt noch rund 4 Millionen Euro für den Ausbau, damit auch jede abgelegene Kleinstsiedlung einen Anschluss bekommt.

Geld soll auch in den Klimaschutz fließen. Hier sollen nicht nur Firmen und Arbeitsstätten motiviert werden, sondern auch private Häuslebauer. Wer einen städtischen Bauplatz kauft, muss pro Quadratmeter 20 Euro mehr bezahlen. Wenn man gewisse ökologische Standards beim Bau erfüllt, bekommt man das Geld aber wieder zurück.

Oberbürgermeister Neher sei es wichtig, Nachhaltigkeit nicht nur im ökologischen, sondern auch im finanziellen Sinne zu betreiben. So versuche die Stadt immer mit dem Geld auszukommen, was ihr zur Verfügung stünde. So müsse man für das Jahr 2022 keine Kredite aufnehmen. Allerdings müsse man im Bereich Wohnbau in vielen Bereichen in Vorleistung gehen, sodass in den Jahren 2023 bis 2025 Kredite von rund 20 Millionen Euro notwendig sein werden.

Auch wenn die Planungen gut aussehen, müsse man doch mit einigen Risiken rechnen. So könnten sich beispielsweise die Stromkosten anders als geplant entwickeln. Und auch die Preissteigerungen von Rohstoffen beim Bau seien nicht zu unterschätzen.

Neher hofft zwar, dass sich die Lage der Lieferengpässe zum Frühjahr wieder entspannt, wissen könne das aber natürlich keiner. Ebenso spannend bleibe auch die aktuelle Entwicklung der vierten Welle, denn auch hier könnte ein weiterer Lockdown die Einnahmesituation der Bischofstadt wieder verändern.

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