Eine nicht genutzte Freifläche zwischen dem Kreisverkehr am Hornbach und der B 27. Eine Insel der Natur, ringsum von teils stark befahrenen Straßen umgeben. Hier gibt es nichts als Wiese und Gestrüpp, und hier soll die größte Photovoltaikanlage Tübingens entstehen. Jetzt war Startschuss der Baumaßnahmen mit Regierungspräsident Klaus Tappeser und Oberbürgermeister Boris Palmer.
"Wir brauchen große Photovoltaikanlagen, um klimaneutral zu werden", sagte Palmer. "Hier können wir eine große Anlage bauen, ohne in die Natur einzugreifen, weil ringsherum ja die Autos kreisen, es ist verlärmt, es ist verinselt, das ist genau der Ort, wo man das machen muss, viel besser als in der freien Landschaft oder gar auf Ackerflächen."
Stadt und Stadtwerke Tübingen investieren rund 800.000 Euro in den hier entstehenden Solarpark Lustnau. Die Anlage soll sich selbst tragen. Die Stadtwerke verkaufen den hier produzierten Strom an ihre Ökostromkunden. "Wenn man es in Relation setzen will, dann ist diese Energiemenge, die hier rauskommt, etwa ein Vierhundertstel dessen, was in Tübingen insgesamt verbraucht wird", sagte Ortwin Wiebecke. Um das Klimaschutzziel für Tübingen zu erreichen, müssten dieses Jahr aber zehn solche Anlagen gebaut werden.
Für Regierungspräsident Klaus Tappeser ist die Möglichkeit, solche Verkehrsinseln an Autobahn- und Schnellstraßen-Auffahrten zu nutzen ein Modell für die Zukunft, doch momentan arbeite man an einer weiteren Möglichkeit: "Wir sind dran, auch die Lärmschutzwände an unseren Straßen, Lärm ist das Problem schlechthin neben der Klimakatastrophe, dann versuchen wir auch an den Lärmschutzwänden Photovoltaik zu installieren", so Tappeser.
Doch jetzt wird erst mal dieses Lustnauer Ohr von Bäumen und Gestrüpp freigeräumt. Als Ausgleich wird der Auwald am Neckar an der Rappenberghalde erweitert. Mitte 2022 soll der Lustnauer Solarpark in Betrieb gehen.
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