Helm auf Holzstab | Bildquelle: RTF.1

Neubauten:

Stopp für KfW-Zuschuss: Baugewerbe fordert Planungssicherheit

Stand: 24.01.22 11:38 Uhr

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe fordert nach dem Stopp der KfW-Förderung für Neubauten Planungssicherheit. Es müssten zumindest mittelfristige Förderprogramme her. Der plötzliche Stopp sei ein "Schock für Bauherren und Bauwillige".

"Die Nachricht am Montagmorgen, dass sämtliche energiewirtschaftlichen Programme der KfW wegen zu hoher Mittelinanspruchnahme gestoppt wurden, ist ein Schock für Bauherren und Bauwillige", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa. Die Koalition müsse nun schnell einen verlässlichen Förderfahrplan auf den Weg bringen. "Die drei zuständigen Ministerien (Wirtschaft, Bau und Finanzen) müssen die für den Bau von 400.000 Wohnungen, den energetischen Sanierungen und den Solardächern notwendigen Förderbedingungen festlegen", so Pakleppa.

"Denn die Sonder-AfA, das Baukindergeld und die KfW-55-Förderung sind bereits ausgelaufen. Wir brauchen jetzt zügig Planungssicherheit und zumindest mittelfristig geltende Anforderungen und Förderprogramme", fordert Pakleppa nach der Ankündigung der KfW, sämtliche energiewirtschaftlichen Programme zu stoppen.

"Investitionen in dieser Größenordnung brauchen stabile und verlässliche Rahmenbedingungen, ansonsten werden sie auf die lange Bank geschoben. Das können wir uns derzeit nicht leisten. Das angekündigte 100-Tage-Sofortprogramm der Regierung, in dem Standards und Förderung definiert werden sollten, muss dringend verabschiedet werden."

"Ehrgeizige Klimaschutzziele erlauben keinen Stopp"

Der Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG), Jan Peter Hinrichs, erklärte als Reaktion: "Wir benötigen dringend verlässliche und kontinuierliche Förderbedingungen für energieeffiziente Sanierung der Gebäude in Deutschland, um weiter zielstrebig CO2 einzusparen. Gerade in Anbetracht der ehrgeizigen Klimaschutzziele können wir uns jetzt keinen Stopp des Programms erlauben."

Etwa ein Drittel unseres CO2-Ausstoßes entfalle auf Gebäude und ihre Energieversorgung. Der Gebäudesektor habe seine Einsparziele im Jahr 2020 verfehlt und werde die Ziele wieder reißen - dies müsse von der neuen Bundesregierung nun mit Priorität angegangen werden.

"Die Bundesregierung muss jetzt entschlossen handeln und bei der Förderung nachlegen. Die hohe Nachfrage bei den Anträgen zeigt, dass die energieeffiziente Gebäudesanierung ein Erfolgsmodell auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand ist", so Jan Peter Hinrichs weiter.

Der BuVEG - Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle repräsentiert alle an der Gebäudehülle beteiligten Gewerke. Dazu gehören Hersteller von Steinen, Fenstern, Türen, Fassaden, Putzsystemen und Dämmstoffen. Ein Schwerpunkt der Arbeit bildet die Klimapolitik: Die effiziente Gebäudehülle ist für das Erreichen der Klimaschutzziele unabdingbar und spielt ebenso beim Werterhalt einer Immobilie als auch für Komfort und Gesundheit eine wichtige Rolle

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