Brennende russische Panzer 1 - in der Ukraine am 24.02.2022 | Bildquelle: Ukrainische Streitkräfte

Ukraine-Überfall:

Waffenstillstand "in den kommenden Tagen" - Ukraine: Wenn Russland nicht trickst, ist es in Kürze soweit

Stand: 16.03.22 19:28 Uhr

Die ukrainische Regierung rechnet mit einem Waffenstillstand "in den kommenden Tagen". In den Verhandlungen mit Putinrussland arbeite man jetzt an unterschriftsreifen Verträgen, die den Präsidenten vorgelegt werden können. Wenn Russland die Verhandlungen nicht dazu missbrauche, Zeit für militärische Umgruppierungen zu gewinnen, soll es "in den kommenden Tagen" soweit sein. Lesen Sie hier, was bisher bekannt ist:

Das zitierten heute ukrainische Medien aus Kreisen der ukrainischen Regierung und aus einem Bericht der Financial Times. Die Eckpunkte der Vereinbarung sind demnach:

Den letzteren Punkt griff der ukrainische Präsident Selenskyj heute in einer Rede vor dem US-Kongress auf: Heute habe die Welt keine Werkzeuge, um eine Invasion wie diese in 24 Stunden zu beenden. Die bisher geschaffenen Institutionen zur Kriegsverhinderung würden nicht funktionieren: "Wir sehen es. Du siehst es. Wir brauchen also neue Institutionen, neue Gewerkschaften". Weiter sagte Selinskyj:

"Wir schlagen vor, einen Verein zu gründen - U-24. Vereint für den Frieden. Ein Zusammenschluss verantwortungsbewusster Staaten, die die Kraft und das Gewissen haben, Konflikte zu beenden. Sofort. Bieten Sie innerhalb von 24 Stunden alle erforderliche Unterstützung. Wenn nötig - Waffen. Wenn nötig - Sanktionen. Humanitäre Hilfe, politische Unterstützung, Finanzen."

Darüber hinaus könne eine solche Vereinigung diejenigen unterstützen, die Naturkatastrophen, von Menschen verursachte Katastrophen erleben, die Opfer einer humanitären Krise oder Epidemie geworden sind, sagte Selinsyj weiter.

Die Kämpfe zwischen der ukrainischen Armee und den putinrussischen Invasoren gehen indes mit unverminderter Heftigkeit weiter. Allerdings scheint die russische Armee immer mehr in die Defensive zu geraten:

Die Russen sind demnach hauptsächlich damit beschäftigt, ihre Stellungen zu halten und verteidigen. Und dort, wo russische Angriffe stattfinden, werden diese übewiegend zurückgeschlagen - mit schwersten Verlusten für die russischen Eindringlinge.

Mittlerweile ist, schreibt das ukrainische Verteidigungsministerium, 40% der russischen Kampfkraft vernichtet, die für die Ukraine zusammengezogen war. Die russische Armee versuche verzweifelt, in den besetzten Donezk-Gebieten Männer aus der Bevölkerung zum Kriegsdienst einzuziehen. Auch die Absolventen russischer Militärakademien sollen früher ihren Abschluss erhalten, und stattdessen sofort an die ukrainische Front geschickt werden.

Die Liste der getöteten militärischen Führungsspitze der russischen Streitkräfte liest sich wie ein militärisches "Who is Who": 3 russische Generalleutnante, 3 russische Oberste, 3 russische Oberstleutnante führen die Spitze der gefallenen russischen Soldaten an.

Die menschenverachtende, und als Kriegsverbrechen einzustufende - militärisch sinnlose - Bombardierung von zivilen Wohngebieten brachte unsägliches Leid über zehntausende ukrainische Zivilisten. Gebrochen hat diese putinrussische Zerstörungsorgie den Willen und die Widerstandskraft der Ukrainischen Streitkräfte wie auch der ukrainischen Bevölkerung jedoch nicht.

Zudem gehen den russischen Streitkräfte jetzt auch die Vorräte an Munition und an Raketen aus.

Gute Gründe für die Russen, nun schleunigst einem Waffenstillstand zuzustimmen.

Wir hatten es bereits am Wochenende gemeldet: Die Verhandlungsdelegationen der Ukraine und Russlands bewegen sich auf eine Verhandlungslösung zu: Während Putinrussland bis vor kurzen nur Ultimaten auf den Tisch gelegt habe, lasse sich Russland jetzt auf das Besprechen konkreter Verhandlungslösungen ein, hieß es aus der ukrainischen Verhandlungsdelegation am Wochenende.

Es werde bereits darüber gesprochen, hieß es damals, in welcher zeitlicher Form der Abzug der russischen Invasoren vonstatten gehen soll - und auch die Frage der russischen Zahlungen zumindest für zivile Schäden in der Ukraine läge auf dem Tisch. Die ukrainische Seite geht - Stand 16.03.2022 - von Kriegsschäden in Höhe von über 500 Milliarden Dollar aus.

Man habe vereinbart, hieß es am Wochenende, über detaillierte Verhandlungsergebnisse erst zu sprechen, wenn diese verbindlich miteinander vereinbart seien. Das könne möglicherweise schon in den nächsten Tagen der Fall sein. Russland sei im übrigen erst dabei, seine tatsächliche Situation (in der Ukraine) zu begreifen. Bis Russland seine Situation vollständig begriffen habe, könne es noch ein paar Tage dauern.

Seither gab es ein viertes Treffen und nun sind die Waffenstillstandverträge offenbar fast unterschriftsreif. Die wichtigsten Eckpunkte liegen fest. Zur Frage der Reparationszahlungen von Russland an die Ukraine war heute allerdings nichts zu erfahren. Mittlerweile geht die Ukraine von durch Russland verursachte Kriegsschäden von mehr als  500 Milliarden Dollar aus.

Die Vertragsdokumente zwischen der Ukraine und Russland wären schon fast soweit verhandelt, dass sie dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und dem russischen Präsidenten Putin zur Unterschrift vorgelegt werden können. 

Die Ukrainer sehen die Russen auf der Zielgeraden zum Waffenstillstand - es sei denn, so heißt es, Putinrussland würde die bevorstehende Einigung nur vortäuschen, um Zeit zu schinden für die Umgruppierung der russischen Streitkräfte und für die Vorbereitung neuer Angriffe.

Freilich - im Interview mit welt.de sagte der militärische Top-Berater der Ukraine, Viktor Chavalan, jüngst: "Wir haben all die Szenaren durchgespielt, was die Russen noch tun können, hinsichtlich der Formationen, die schon in der Ukraine sind, und die theoretisch noch hier noch in dieser Richtung noch sich noch beteiligen könnten."  Und da sehe er - sinngemäß - für die westukrainischen Städte keine Bedrohung mehr.

"Ich würde die Russischen Generäle jetzt einfach als Idioten bezeichnen", sagte Chavalan der WELT: "Es sind klinische Idioten, mit Verlaub .. Ich bin ein Offizier, studierter Offizier. Ich verstehe nicht diese Logik, diese nicht systemischen, einfach ganz dummen Schläge, die sie verüben. Diese Gebiete sind nicht in Operationsgebieten, Kampfhandlungebiete. Sie sind nicht mal threoretisch relevant, diese Kampfhandlungen."

Derweil steigen die Verluste der russischen Truppen in für Russland - schwindelerregende Höhen. Von Tag zu Tag erhöht sich der russische Blutzoll ebenso wie Verluste von Flugzeugen, Panzern und anderer militärischer Ausrüstung dramatisch: 

Knapp 14.000 gefallene russische Soldaten, weit über 400 Panzer, 80 Flugzeuge und 95 Hubschrauber hat Putinrussland zwischenzeitlich verloren. 19 von 20 russischen Fallschirmjäger-Operationen sind vollständig missglückt, schreibt das ukrainische Verteidigungsministerium.

Die genannte Militärausrüstung wurde entweder zerstört oder ist sind durch Aufgabe der Fahrzeuge - beispielsweise wegen Treibstoffmangel oder überstürzter Flucht zu Fuß - oder durch Kapitulation in die Hände der ukrainischen Streitkräfte gefallen. Besonders schwer wiegen neben den mehr als 12.000 getöteten russischen Soldaten (bei 12.000 hat die ukrainische Seite mit dem Zählen aufgehört), die 374 verlorene Kampfpanzer (sicher zu einem wesentlichen Teil auf die vom Westen gelieferten Anti-Panzer-Schulterraketen vom Typ Javelin und NLAW zurückzuführen; allein die USA haben bislang 10.000 Stück geliefert).

Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte übersteigt die Zahl der - intakt oder reparabel - in die Hände der Ukrainer gefallene russische Militärausrüstung mittlerweile die Zahl der gesamten Neuanschaffungen der ukrainischen Streitkräfte der letzten 8 Jahre.

Insgesamt habe Russland rund 25% seiner [für den Ukraine-Überfall bereitgestellten] Kampfkraft verloren, gab vor wenigen Tagen der Leiter des estnischen Geheimdienstes vor einigen Tagen dessen Einschätzung bekannt.  Die ukrainischen Streitkräfte gingen am 13.03.2022 - davon aus, dass von den rund 90 Taktischen Kampf-Batallionen, die Putin für den Ukraine-Überfall zusammengezogen hatte, bislang insgesamt 31 ihre Kampffähigkeit eingebüßt hätten - das wäre rund ein Drittel. Heute - Stand 16.03.2022 - geht das ukrainische Verteidigungsministerium davon aus, dass Russland bereits 40% seiner Kampfkraft in der Ukraine verloren habe.

Zwar ging das  US-amerikanische Verteidigungsministerium letzte Woche in einem Presse-Briefing davon aus, dass Putinrussland noch über den Großteil seiner Kampfkraft verfüge, die man nicht unterschätzen dürfe; betont aber gleichzeitig, dass keine detaillierten Einschätzungen vorliegen, da die USA keine "Boots on the Ground", keine Soldaten am Boden und keine Flugzeuge in der Luft über der Ukraine hätten.

Ganz erhebliche Verluste an russischen Flugzeugen

Ganz erheblich auch die Verluste an russischen Flugzeugen. nach Angaben des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums bei einem kürzlichen Presse-Briefing haben die Russen etwas mehr als 75 - 90 Flugzeuge im (regelmäßigen) Einsatz über der Ukraine.

Angesichts dieser Zahlen wiegen die bislang gemeldeten 80 abgeschossenen russischen Flugzeuge (darunter 2 Truppentransporter) besonders schwer. Das heißt: im Schnitt wird jedes russische Flugzeug, das in die Ukraine einliegt, früher oder später abgeschossen.

Insgesamt soll die russische Luftwaffe, weiß eine andere Quelle, rund 300 Flugzeuge im Umfeld der Ukraine für den Überfall bereithalten. Das heißt umgerechnet: Putinrussland hat bislang mehr als 25% der für den Ukraine-Überfall bereitgestellten Flugzeuge verloren.

China will Putin nicht helfen

Aus dieser Perspektive ist auch das Hilfeersuchen Putinrusslands an China zu verstehen, mit militärischer Ausrüstung, wie beispielsweise Drohnen, auszuhelfen.

Hier hat US-Präsident Biden offenbar die gleiche Strategie angewandt, wie in den Tagen und Wochen vor Beginn des Ukraine-Überfalls: US-Geheimdienstinformationen über die Hilferufe Putins an China wurden öffentlich gemacht. Gleichzeitig wurde China von den USA aufgefordert, sich zu entscheiden, auf welche Seite sich China nun stelle.

Nach einigem Herumlavieren gab China nun bekannt, dass es keine Hilfe an Russland liefern werde.

Dass Putin - trotz aller anfänglich gegenteiligen Dementis - doch schon recht genau Bescheid wusste, dass er sich in eine zunehmend militärisch ebenso wie politisch auswegslosen Situation hineinmanövriert hat, zeigte sich in Putins Äußerungen anlässlich eines Zusammentreffens mit dem weißrussischen Diktator Lukaschenko. Dort hatte Russlands Präsident Putin eine Verschiebung der russischen Positionen angedeutet:

Putin hatte öffentlich mitgeteilt, die Verhandlungen mit der Ukraine würden mittlerweile "fast täglich" geführt. Dabei gebe es "gewisse positive Entwicklungen."

Putins Sprecher Peskow sagte dann, ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und Putin sei möglich, aber nicht um zu verhandeln, sondern um die Verhandlungsergebnisse zu besprechen.

Zuvor hatten sich - auf Vermittlung der Türkei - bereits die beiden Außenminister der Ukraine und Russlands zu einem ersten persönlichen Gespräch getroffen.

Nach typisch staatsrussischer-medialer Manier wurde das Umschwenken russischer Positionen zunächst über staatsnahe russische Medien kommuniziert. In einem  "Kommersant"-Interview legt der ukrainische Verhandlungsführer dar - oder durfte darlegen - dass das Abkommen aus mehreren Komponenten bestehen werde:

Was der russische "Kommersant"  am 12.03.2022, veröffentlicht hat, hatte es deshalb in sich:

"Vor dem Hintergrund der anhaltenden Feindseligkeiten in der Ukraine signalisierten Moskau und Kiew, dass sich die Verhandlungen auf einen Kompromiss zubewegten. Die Unterhändler, die sich dreimal in Belarus getroffen haben, kommunizieren jetzt online", heißt es da:

"Laut Komersant wird die vierte Vollzeitrunde Anfang nächster Woche erwartet. Gleichzeitig erklären beide Seiten einen möglichen Kontakt zwischen den Präsidenten Russlands und der Ukraine". Und weiter heißt es: 

"Gibt es Hoffnung auf einen baldigen Frieden, versuchte Kommersant-Sonderkorrespondent Wladimir Solowjow in einem Gespräch mit Mikhail Podolyak, Berater des Bürochefs des ukrainischen Präsidenten, herauszufinden, der am Verhandlungsprozess teilnimmt."

Die Rolle des "Kommersant" - Früher unabhängig, jetzt unter staatlicher Kontrolle

Nun muss man wissen, dass der "Kommersant" früher eine unabhängige und regierungskritische russische Tageszeitung war. Nach erheblichem Druck auf die damaligen Eigentümer wurde der Kommersant-Verlag Im September 2006 von Alischer Usmanow erworben, Wikipedia zufolge ein "Unternehmer in der Metallbranche und Manager einer Tochterfirma des Konzerns Gazprom." Über den Gazprom-Konzern rührt offenbar der staatliche Einfluss auf "Kommersant" her.

Ein Interview mit dem Verhandlungsführer der ukrainischen Gegenseite im "Kommersant"  muss daher so interpretiert worden, dass dieses nur mit Billigung oder mehr noch auf Veranlassung höchster staatlicher russischer Stellen veröffentlicht worden ist.

"So wird der Inhalt des Interviews typischerweise als eine Einstimmung der russischen Bevölkerung auf die Verhandlungslösung mit der Ukraine an sich zu interpretieren sein, der die wesentlichen Eckpunkte des erwarteten Verhandlungsergebnisses enthält", hatten wir an dieser Stelle die Kommersant-Veröffentlichungen kommentiert. Und so kam es auch:

Mittlerweile hat sich Russlands Außenminister Lawrow persönlich zu Wort gemeldet: Es gehe, sagte Lawrow, eigentlich ja gar nicht um die Ukraine an sich, sondern es gehe - sinngemäß - um die Weltordnung; um das Kräfteverhältnis zwischen Amerika und Russland.

Damit bestätigt Lawrow ziemlich genau die Analyse, die US-Präsident Biden bereits am Anfang des Ukraine-Überfalls bei einem Presse-Briefing gegeben hatte: Die Ambitionen Putins, sagte Biden, gehen weit über die Ukraine hinaus. Das Ziel Putins seit letztlich die Wiederherstellung der früheren Sowjetunion.

Bedenklich an Lawrows Äußerungen ist freilich, dass sich Putinrusslands Agenda mit der "Neutralisierung" der Úkraine nicht erschöpft haben dürfte. Unmittelbar vor Beginn des Ukrine-Überfalls hatte Russland von der NATO gefordert, sich auf die NATO-Grenzen von 1990 zurückzuziehen. Das würde heißen, Die balitischen Staaten Estland, Lettland, Litauen, Polen und die Tschechei etc. aus der NATO auszuschließen. Ein Ansinnen, dem das westliche Verteidigungsbündnis niemals nachgeben dürfte.

Putins selbstgewählte "historische Aufgabe" - Ein Gescheiterter vor der Weltgeschichte

Freilich, Putins Ambitionen messen sich offenbar in Jahrhunderten. Er will - oder vielmehr wollte - Russland in seiner alten, imperialen Größe wiederherstellen:

Bei Putin, der in Sachen Ukraine-Überfall mit hoher Wahrscheinlichkeit als "Allein-Entscheider" angesprochen werden kann, findet seit einigen Tagen mit ebenso hoher Wahrscheinlichkeit ein Abwägen statt: Sollte Putins Plan, die Ukraine der Russischen Förderation einzuverleiben, scheitern, (und das wäre mit einem Waffenstillstand der Fall) steht Putin mit der - aus seiner Sicht - historische Aufgabe, Russen, Großrussen und Kleinrussen wieder zu einem Großrussland zu vereinen, als ein - vor der Weltgeschichte Gescheiterter dar.

Dass sich Putin selbst in dieser "historischen Aufgabe" sieht, ist einem in den ersten Kriegstagen versehentlich veröffentlichtem Artikel der russischen Nachrichtenagentur "Rai Novosti" zu entnehmen: Mit Sicherheit vom Kreml redigiert und abgezeichnet, stellt der Artikel - aus Sicht des gewonnenen Ukraine-Krieges", Putin als Vollbringer eben dieser historischen Aufgabe dar, der diese schwere Last von den Schultern zukünftiger russischer Generationen genommen habe.

Gleichzeitig stellt ein Scheitern Putins beim "Heimholen" der Ukraine, zudem noch mit den schwersten jemals verzeichneten Kriegsverlusten seit Bestehen der russischen Förderation behaftet, auch ein - aus dieser Sicht - historisches Scheitern vor der Weltgeschichte dar:

"Ab welchem Zeitpunkt, ab welcher Höhe russischer Verluste an Menschenleben und Militärgerät kippt die Waage zwischen beiden Waagschalen hin zur Schadensbegrenzung durch eine möglichst raschen Beendigung des russischen Ukraine-Überfalls? Diese Frage hatten wir vor einigen Tagen gestellt.

Wenn Putin zu lange zuwartet - wenn es nicht sowieso schon jetzt schon der Fall ist - könnte Putins Rolle in der Weltgeschichte wie auch in der Großrussischen Geschichte folgende sein:

Putin als im doppelten Sinne Gescheiterter Führer der russischen Nation: Gescheitert bei seiner historischen Mission, die Ukraine "heim ins Reich" zu holen. Und in ebenso historischen Dimensionen gescheitert beim größten- und zugleich dilettantischsten und verlustreichsten Feldzug der jüngeren russischen Geschichte.

 


Aus unserem Artikel vom 13.03.2021:

Trotz fortgeschrittener Verhandlungen: Warum kämpft Putinrussland so verbissen weiter?

Wie aber lassen sich - trotz dieser offenbar jetzt weit fortgeschrittenen Verhandlungen - das Beharren der russischen Armee im Angriffsmodus verstehen?

Immerhin wurden vor wenigen Tagen nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes 8 russische Generäle wegen Versagens von ihren Aufgaben entbunden und durch andere ersetzt. Der Leiter des für die Ukraine zuständigen russischen Geheimdienstabteilung und sein Stellvertreter wurde jüngst unter Hausarrest gestellt. Ihnen wird unter anderem die Veruntreuung von Geldern vorgeworfen.

Zur Behebung des Versorgungsproblems der russischen Invasoren mit Treibstoff plant Russland jetzt die Verlegung von "Feldpipelines". Und um die - gegen einen Einsatz in der Ukraine in den letzten Tagen offenbar meuternde - weißrussische Armee doch noch zu einem Eingreifen in den Ukraine-Überfall zu veranlassen, sollen derzeit eine große Zahl weißrussischer Offiziere durch russische Offiziere ersetzt werden - brachte der ukrainische Geheimdienst in Erfahrung.

Dazu der seit gestern verstärkte Raketenangriff auf die Westukraine, auf Flugplätze und andere Ziele, teils nur wenige zehn Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Schließlich der verbissene Versuch der russischen Armee, weiter auf Kiew vorzurücken und die ukrainische Hauptstadt, wie auch andere Städte, einzukesseln.

Schließlich: Die Warnungen westlicher Staaten davor, dass Putinrussland - unter dem Vorwand von "False Flag"-Operationen, Chemiewaffen in der Ukraine einsetzen könnte - in Syrien hat Russland in den letzten Jahren bereits Chemiewaffen eingesetzt.

Dahinter lassen sich nach dem Dafürhalten der RTF.1-Auslandsredaktion zwei möglich Strategien Russlands vermuten:

Erstens: Der Versuch, in diesem Krieg doch noch das Momentum zu gewinnen, und durch denkbare, wenn auch unwahrscheinliche massive Erfolge die Ukraine doch noch in die Knie zu zwingen. Putinrussland würde eine solche sich möglicherweise unerwartet bietende Möglichkeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kaltblütig und erbarmungslos nutzen, um die Ukraine doch noch zu unterwerfen.

Und/oder zweitens: Bis zum Abschluss der Verhandlungen soll größtmöglicher militärischer Druck auf die Ukraine aufgebaut werden; es sollen größtmögliche militärische Erfolge erzieht werden, um dadurch ein für Putinrussland möglichst günstiges Verhandlungsergebnis zu erreichen.

Die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine hat dazu eine weitere Theorie: Nach den bisherigen militärischen Fehlschlägen des Ukraine-Feldzugs wollen die russischen Kommandanten nun unbedingt Erfolge "nach oben" melden. [Nachtrag vom 14.03.2022]

Die russischen Verluste an Mensch und Material steigen ins Ungeheuerliche:

Der Preis freilich für die fortgesetzten russischen Angriffe auf ukrainisches Gebiet, wiegt schwer und steigt von Tag zu Tag:

Die Angaben - Stand 13.02.2022, Vormittags - stammen vom ukrainischen Verteidigungsministerium.

 

 

Ein Beitrag der Auslandsredaktion von RTF.1 und DeutschEINS.

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