Erlebnisnachmittag im Listhof mit dem Alpenbock | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Prächtig, aber selten - im Listhof drehte sich am Sonntag alles um den Alpenbock

Stand: 23.05.22 11:12 Uhr

Im Jahr 2009 hat die UNESCO die Schwäbische Alb als Biosphärengebiet ausgezeichnet. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Begriff? Um das erlebbar zu machen, findet noch bis zum 29. Mai die Biosphärenwoche statt. Vielfältige Veranstaltungen laden dazu ein, die Schwäbische Alb zu schmecken, zu genießen und in allen möglichen Facetten zu erleben. Im Umweltbildungszentrum Listhof in Reutlingen wurde das Biosphärengebiet am Sonntag genauer unter die Lupe genommen. Beim Erlebnisnachmittag drehte sich alles um den Alpenbock. Ein Käfer, der vom Aussterben bedroht ist und deshalb europaweit geschützt ist.


Der Alpenbock ist ein besonderer Käfer, der in Deutschland nur in den Alpen und auf der Schwäbischen Alb vorkommt. Er ist vom Aussterben bedroht und wird europaweit geschützt.

Deshalb müsse auf ihn und seinen Schutz aufmerksam gemacht werden, betont Dr. Heike Jacob vom Amt für Tiefbau, Grünflächen und Umwelt der Stadt Reutlingen. Doch der Käfer ist nicht nur besonders, weil er selten ist: "Der Alpenbock ist einer unserer schönsten Käfer, die wir haben", so Jacob. Er ist prächtig blau gefärbt und trägt mehrere schwarze Flecken auf den Flügeldecken. Und seine langen, blauen Fühler tragen schwarze Haarbüschel. Groß mit seinen 4cm ist er auch.

Das Biosphärengebiet mit allen Sinnen erleben

Heike Jacob informierte am Sonntag im Umweltbildungszentrum Listhof über den seltenen Käfer. Anlass ist die Biosphärenwoche, die noch bis zum 29. Mai stattfindet. Hierbei geht es darum, das Biosphärengebiet Schwäbische Alb mit allen Sinnen erlebbar zu machen.

Deshalb konnten die großen und kleinen Besucher den Alpenbock nicht nur bestaunen, sondern auch selbst basteln. Das sei wichtig, denn Kinder müssten früh lernen, sich für die kleinen Tierchen zu begeistern, so Helmut Treutlein, der Vorsitzende des Trägervereins Umweltbildungszentrum Listhof. Er sitzt ebenfalls am Basteltisch und erschafft einen Alpenbock, der ein wenig größer ist als das echte Exemplar. Die Begeisterung "lernt man am besten, wenn man noch nicht groß ist. Denn wenn man groß ist, denkt man, das ist nicht wichtig. Und wenn man als kleines Kind schon lernt, wie wichtig diese kleine Tierchen sind und wie faszinierend es ist, dass es sie auch bei uns gibt - dann hat man was fürs Leben gelernt", betont Treutlein.

Unterwegs über die Natur informieren

Der Reutlinger Oberbürgermeister Thomas Keck hat diese Faszination für die Umwelt bereits seit Kindertagen in sich. Immerhin komme er aus einer naturaffinen Familie, erzählt er. Solche Angebote, wie hier im Rahmen des Erlebnisnachmittags im Listhof, seien wichtig, um den Blick für unsere kleinen Mitbewohner zu schärfen.

Aber auch die Stadt informiert über den Alpenbock, und das auf rollenden Rädern mit dem sogenannten Alpenbock-Bus. Außen ist er mit Fotos des Alpenbocks beklebt und innen gibt es viel über ihn zu erfahren - aber nicht nur über ihn, sondern auch über andere Tierchen und Pflanzen. Der Bus fährt auf verschiedenen Linien des Reutlinger Stadtverkehrs. "So kann man Bus fahren und sich gleichzeitig über die Natur informieren", so Keck.

Der Alpenbock ist also der kleine Star, der stellvertretend für die ganze Flora und Fauna für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb wirbt.

Wer nun Lust bekommen hat, die Schwäbische Alb zu erleben, hat bei zahlreichen Veranstaltungen noch die Gelegenheit dazu. Das Programm sieht Führungen vor, aber auch kulinarische Veranstaltungen und Familienangebote. Das Programm gibt es auf www.biosphaerengebiet-alb.de.

WERBUNG:



Seitenanzeige: