LTT Stück "Sprengung des Hölderlinturm" | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Gut verkaufte Absurdität - LTT zeigt „Die Sprengung des Hölderlinturms“

Stand: 27.05.22 16:50 Uhr

Dass die Innenstadtstrecke der Regiostadtbahn nicht kommt, dafür stimmten die Bürger Tübingens letzten September in einem Bürgerentscheid. Die Wochen und Monate davor hat das Thema für viele kontroverse Diskussionen gesorgt, mit Bürgerinitiativen die dafür oder dagegen geworben haben. Das alles weckte in Justin Hibbeler vom Landestheater Tübingen eine neue Idee: was wäre, wenn die Tübinger nun auch über etwas anderes entscheiden dürften? Und zwar darüber, ob das Wahrzeichen der Stadt, der Hölderlinturm, gesprengt werden soll oder nicht? Wie solch ein Infoabend darüber aussehen würde, zeigt das LTT in seinem neuen Stück '“Die Sprengung des Hölderlinturms“.


Ein Tübingen, in dem es den Hölderlinturm nicht mehr gibt. Unvorstellbar – doch in einem Stück des Landestheaters Tübingen wird dieses Szenario durchgespielt. Im Theaterstück „Die Sprengung des Hölderlinturms" droht das Wahrzeichen der Stadt in einigen Jahren zu kippen. Denn der Sockel ist marode und müsste saniert werden. Das wäre aber ziemlich teuer. Ein Neubau hingegen wäre billiger. Der Hölderlinturm muss also weggesprengt werden und neugebaut werden - das hat sich eine Bürgerinitiative in den Kopf gesetzt.

Das klingt zunächst absurd – doch an dem visionären Infoabend versucht die Bürgerinitiative „Sprengung des Hölderlinturms" den Zuhörern die Idee schmackhaft zu machen. Denn immerhin liegt es in der Hand der Tübinger, die Sprengung wahr werden zu lassen, indem sie in einem Bürgerentscheid mit Ja stimmen.

"...wo das Göttliche den Kerker sprengt"

Um sie von der Sprengung zu überzeugen, schlüpft der Regisseur Justin Hibbeler in die Rolle von Jan. Er führt das Start-up "kickstart". Um sein Ziel zu erreichen, hat Jan keine Mühen gescheut und sogar Hölderlins Werke für seine Zwecke genutzt. "Das Start-up wirbt mit sehr vielen catchy Slogans. Unter anderem mit dem Hashtag 'wo das Göttliche den Kerker sprengt' - ein Zitat Hölderlins, das aus dem Zusammenhang gerissen wird", erklärt Justin Hibbeler.

Doch natürlich regt sich auch Unmut in der Bevölkerung, das wird am Infoabend mehr als deutlich. Doch Jan von Kickstart bringt das nicht von seinen Plänen für den Hölderlinturm ab: mit einer eindrucksvollen PowerPoint-Präsentation und viel Humor möchte er seine Idee als den besten Tübinger Weg verkaufen.

Die Premiere des Stücks ist am Sonntag, 29.5., um 16 Uhr im LTT. Insgesamt gibt es drei Vorführungen im Foyer des Theaters. Die vierte wird im Juli im Turmgarten stattfinden. Der perfekte Ort, um den Zuschauern die absurde – oder vielleicht doch ganz interessante - Idee vor Augen zu führen und mit der Frage zurückzulassen: wo würde ich mein Kreuzchen am 26. Februar 2023 setzen?

Tickets gibt's unter www.landestheater-tuebingen.de

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