IHK Innovationstage Meßstetten | Bildquelle: RTF.1

Meßstetten:

Produzieren: hier, jetzt und morgen - IHK-Innovationstage im Zollernalbkreis

Stand: 02.07.22 18:05 Uhr

„Produzieren: hier, jetzt und morgen“ - so lautet das Motto der IHK-Innovationstage 2022, die in diesem Jahr im Zollernalbkreis stattfinden. Bis zum 14. Juli wird dabei ein vielfältiges Programm angeboten, bei denen sich Unternehmer, Gründer, aber auch alle, die an Wirtschaft und Innovationen interessiert sind, informieren und Netzwerken können. Wir waren beim Auftakt in Meßstetten für Sie mit dabei.

Ob Textil, Werkzeuge, Elektro oder Medizintechnik – in Sachen Produktion zählt der Zollernalbkreis zu den Spitzenreitern in Baden-Württemberg. Die IHK-Innovationstage bieten die Chance, das regionale produzierende Gewerbe vor Ort genauer kennenzulernen.

Dr. Stefan Engelhard, der Leiter des Instituts für Wissensmanagement und Wissenstransfer der IHK Reutlingen erklärt, dass man vor allem den Austausch anregen möchte, in diesem Jahr besonders mit dem Blick auf neue Technologien.

Zukunftstechnologien

Zum Auftakt der Innovationstage wurden drei innovative Firmen besucht, die sich genau mit solchen Zukunftstechnologien beschäftigen. Denn um auch künftig ein starker Produktionsstandort zu bleiben, braucht es Unternehmertum, Entfaltungsmöglichkeiten und innovative Lösungen.

Die Themen Deglobalisierung und Regionalität spielen auch beim Experten für 3D Druck, Thomas Bengel, eine wichtige Rolle. Gerade der Umwelt zuliebe, sollte auf lange Transportwege verzichtet werden, betont Bengel. Ein mit dem 3D-Drucker angefertigtes Teil koste hier so viel wie in Asien, die einzigen Unterschiede gebe es bei den Energie- und Personalkosten, so Bengel.

Wichtig ist auch, sich immer wieder neu zu erfinden: denn der Markt verändert sich stetig. Um den Transformationsprozess zu bestehen, ist es sinnvoll, auf Partner im regionalen Netzwerk zu setzen, erklärt der Geschäftsführer der Textildruckerei Heinrich Mayer, Michael Steidle.

„Wir können z.B. keine Textilien produzieren, wir können sie veredeln. Ich brauche also einen Textilproduzent, einen zusätzlichen Zwischenmeister und ich kann am Schluss die Funktionalisierung dazu bringen. Das ist in der Region, mit kurzen Wegen, mit Innovationskraft besser möglich als an jedem anderen Standort der Welt", erklärt Michael Steidle, der Geschäftsführer Textildruckerei Heinrich Mayer.

Neben eher normalen Aufträgen, wie das Bedrucken von T-Shirts wie hier für den Albstadt Bike Marathon, übernimmt die Textildruckerei heute auch komplexe Anfertigungen wie sensorisch aktivierbare Textilien.

Auch das Unternehmen Interstuhl aus Meßstetten-Tieringen, das weltweit agiert, muss sich den Trends der Digitalisierung stellen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Der Interstuhl-Geschäftsführer, Joachim Link, setzt bei diesem Thema vor allem auch schwäbische Tüftler, die auch mal ein Risiko eingehen zu scheitern.

Die Umsatzzahlen zeigen, dass das Unternehmen Interstuhl alles richtig macht und am geforderten Wandel erfolgreich teilnimmt. So erfolgreich, dass es deutlich mehr Platz benötigt. Um diesen zu bekommen, muss sogar die Landesstraße verlegt werden – ein riesiger Aufwand für das Unternehmen.

Wirtschaft braucht Platz

Das Thema Gewerbeflächen beschäftigt auch die IHK Reutlingen. Denn, wenn die heimische Wirtschaft florieren soll, benötigen die Unternehmer Platz, um sich zu entfalten.

Ein solcher Platz soll auf dem 54 Hektar großen Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne in Meßstetten entstehen.

„Momentan haben wir hier eine Aufnahmestelle für die bedauernswerten ukrainischen Flüchtlinge, aber wir sind alle dran, insbesondere der Bürgermeister, der Landrat und natürlich auch das Land, dass hier eine Gewerbefläche wird, die Industrie- und Handelskammer unterstützt das wirklich. Es hat für uns in der Region und darüber hinaus eine strategische Bedeutung, dass wir eine große zusammenhängende Gewerbefläche bekommen", erklärt der IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.

Von der Hochschule in die Anwendung

Am Abend des ersten Tages der diesjährigen Innovationstage, stand dann noch die Auszeichnung im Bereich „Exzellenter Technologietransfer Neckar-Alb" auf dem Programm. Hier werden Hochschulprofessoren ausgesucht, die das, was sie wissenschaftlich erarbeitet haben, auch in die praktische Anwendung bringen.

Ausgezeichnet wurde beispielsweise ein Projekt zur virtuellen Wahrnehmung, das momentan in Fahrschulen getestet wird.

Beim abschließenden Get-Together konnten sich die Teilnehmer dann noch in Ruhe auszutauschen und sich vielleicht auch gegenseitig inspirieren. Denn eines ist sicher: produziert werden wird immer – selbst in unruhigen Zeiten.

Noch mehr Informationen sowie das komplette Programm der Innovationstage finden Sie auf der Homepage innovationstage.de.

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