Staatssekretärin Dr.  Franziska Brantner und Bundestagsabgeordnete Beate Müller-Gemmeke | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Politik und Wirtschaft im Dialog: Staatssekretärin Brantner und Abgeordnete Müller-Gemmeke zur Energiekrise

Stand: 16.07.22 15:23 Uhr

Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Franziska Brantner, war am Freitag zu Gast im Hotel-Restaurant Achalm in Reutlingen. Unternehmer Rainer Knauer hatte sie und die Reutlinger Grünen-Bundestagsabgeordnete, Beate Müller-Gemmeke, zum Format „Politik und Wirtschaft im Dialog" eingeladen. Beim politischen Austausch ging es vor allem um die Energiekrise, steigende Inflation und die sozialen Fragen, die damit verbunden sind.


Beim politischen Mittagessen mit den Jungen Unternehmern und Familienunternehmern kamen Themen auf den Tisch, die derzeit vielen Menschen schwer im Magen liegen. Darunter: die Energiekrise, vor der Deutschland derzeit steht.

Zur Stromgewinnung: Laufzeit von AKWs verlängern?

Im Interview mit RTF.1-Moderator Roland Steck erklärte Staatssekretärin Brantner, dass es kaum helfen würde, Atomkraftwerke zur Stromgewinnung länger laufen zu lassen, anstatt Gas zu verstromen:

Nur ein kleiner Anteil vom Gas geht in die Verstromung. Ein großer Anteil, etwa 90 Prozent, wird in der Industrie und zum Wärmen in Haushalten eingesetzt. Und der werde jetzt durch Kohle ersetzt. "Das geht für ein paar Monate, bis wir im Januar LNG-Gas bekommen."

LNG steht für Liquefied Natural Gas, also verflüssigtes Gas. Mit LNG löse sich Deutschland aus der Abhängigkeit von Russland. Aber warum ist bis dahin Kohle statt Atomkraft die bessere Wahl?

Kohlekraftwerke seien flexibler, so Brantner. Außerdem müssten bei den drei Reaktoren, die derzeit in Deutschland laufen, hohe Sicherheitschecks und Investitionen getätigt werden, um die Sicherheit zu garantieren. AKWs würden also kaum zur Lösung beitragen, seien teuer und weiterhin unsicher.

Brantner versichert: niemand muss frieren

Brantner versicherte außerdem: In Deutschland müsse niemand im Winter in seinen eigenen vier Wänden frieren.

Es sei eher eine Preisfrage. Die Reutlinger Bundestagsabgeordnete der Grünen, Beate Müller-Gemmeke, betonte, dass es wichtig sei, Entlastungen auf den Weg zu bringen, "und zwar sehr zielgerichtet, damit eben alle tatsächlich über den Winter ihre Energie, egal, was es ist, und Strom tatsächlich bezahlen können."

Die Bundestagsabgeordnete blickt aber optimistisch in die Zukunft, genauso wie die Staatssekretärin. Derzeit würde in Unternehmen eine beeindruckende Innovationskraft entstehen, so Brantner. Und das gebe ihr Hoffnung.

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