Politik und Wirtschaft im Dialog | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Indischer Generalkonsul zu Besuch

Stand: 22.07.22 16:48 Uhr

Der indische Generalkonsul Mohit Yadav mit Amtssitz in München hat diese Woche die Achalmstadt besucht. Zusammen mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Donth besuchte er die Hochschule Reutlingen, den Maschinenbauer Kion in Mittelstadt und den Düsenspezialisten Lechler aus Metzingen. Zur Mittagspause wurde der Generalkonsul von Familienunternehmer Rainer Knaur im Hotel Restaurant Achalm eingeladen. Hier wurde innerhalb des Formats „Politik und Wirtschaft im Dialog“ vor allem über die internationale Zusammenarbeit von Deutschland und Indien gesprochen.


Die Temperaturen erinnerten ihn an Indien, sagte Generalkonsul Mohit Yadav beim Eintreffen auf der Achalm. Bevor es zum gemeinsamen Essen ging, genoss Yadav noch den Ausblick auf Reutlingen.

5 Billionen Dollar an Wirtschaftsleistung bis 2025

Neben Geschnetzeltem vom Rind und hausgemachten Spätzle kam natürlich das Thema internationale Zusammenarbeit auf den Tisch. Indien habe sich vorgenommen, die größte Wirtschaftsmacht der Welt zu werden, erklärte der Generalkonsul. Bis 2025 wolle das Land 5 Billionen Dollar an Wirtschaftsleistung erreichen.

Den indischen Markt öffnen

Die Botschaft, die Mohit Yadav beim Treffen auf der Achalm besonders wichtig war, lautete daher: „Indien ist für Geschäfte offen. Indien möchte die Geschäfte mit Deutschland vertiefen, insbesondere mit Baden-Württemberg, das eine Landespartnerschaft mit dem indischen Bundesstaat Maharashtra pflegt. Wir wollen eine engere Partnerschaft mit Baden-Württemberg mit mehr Unternehmen, die in Indien investieren und mit uns arbeiten. Wir wollen die Beziehung stärken und wir wollen auch die Unterstützung. Wir sind offen, alles was nötig ist, zu tun, um den indischen Markt für Sie zu öffnen", so Mohit Yadav.

Gut ausgebildetete Fachkräfte aus Indien

Und auch andersherum, könne Baden-Württemberg von Indien profitieren, betonte IHK-Präsident Christian O. Erbe. „Was ich für sehr interessant halte ist, dass es in Indien sehr viele Fachkräfte gibt, sehr gut ausgebildete Fachkräfte, gerade in den Bereichen, die uns fehlen, also Thema MINT: Technologie, Mathematik, Informatik. Und ich glaube, da werden wir sehr viele Firmen finden, die dort entwickeln werden. Die also Entwicklungsdienstleistungen aus Indien beziehen werden", so Erbe.

IHK-Präsident sieht in der Deglobalisierung einen Fehler

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine, werde in Deutschland viel über Deglobalisierung gesprochen. Für Erbe der falsche Weg. „Wir müssen umlernen. Wir müssen schauen, dass wir mehr Partner haben. Auch international mehr, in mehr Ländern. Nicht nur China. Alle schauen immer nach China und sind dann abhängig von chinesischen Produkten. Sondern es gibt noch andere Länder, es gibt noch Taiwan, Südostasien oder auch die USA. [...] Wir müssen uns mehr globalisieren, mehr Quellen erschließen und eben nicht immer nur auf den Preis schauen, sondern auf die Liefersicherheit", so Erbe.

Pro oder contra Atomkraft?

Beim Thema Atomkraft positioniert sich Indien klar zu einem „Ja". In Anbetracht der aktuellen Lage, sprach sich auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Donth dafür aus, die drei deutschen Atomkraftewerke ein paar Monate länger laufen zu lassen. Langfristig müssen aber auf erneuerbare Energien gesetzt werden – auch in Indien.

„Deutschland unterstützt Indien sehr stark beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Gerade großes Potenzial für Windenergie, für Solarenergie. Kion haben wir heute besucht, die haben dort ein Werk in Puna, das sich komplett mit Solarzellen selbst versorgt. Also auch das vorlebt", erklärt Donth.

Und nicht nur in der Wirtschaft soll die Zusammenarbeit gestärkt werden, sondern auch im Bereich Bildung und Kooperationen der Hochschulen.

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