Windpark Gomadingen | Bildquelle: RTF.1

Gomadingen:

Landtagsabgeordnete Holmberg besichtigt Standort für geplante Windräder

Stand: 09.09.22 15:14 Uhr

Das Thema Energie spielt aktuell eine enorm große Rolle - statt klimafreundlicher Energiegewinnung, wird durch die verschärfte Notsituation sogar wieder über die Inbetriebnahme von Atomkraftwerken gesprochen. Langfristig setzt die Bundes- und Landesregierung aber weiterhin auf erneuerbare Energien - beispielsweise auf die Windkraft. Auch auf der mittleren Schwäbischen Alb bei Gomadingen soll ein neuer Windpark entstehen - bereits 2019 ist man dafür in die Planung eingestiegen. Die Landtagsabgeordnete der Grünen für den Wahlkreis Hechingen-Münsingen, Cindy Holmberg, hat den geplanten Standort jetzt besichtigt und mit Bürgermeister Betz und Expertin Zipperle über das Projekt gesprochen.


Für den Windpark auf Gomadinger Gemarkung sind insgesamt fünf Windräder vorgesehen. Vom Sternberg-Turm kann man das Gebiet gut einsehen. Bürgermeister Klemens Betz sieht den Standort schon lange als überaus geeignet an und auch die Gomadinger Bürger scheinen nichts gegen den geplanten Windpark zu haben. Für das Verfahren und die Bewerbung gab es einstimmige Beschlüsse.

Idealer Standort

„Wir haben was Infraschall anbelangt, was Entferung anbelangt zur nächsten Wohnbebauung, was Emissionen insgesamt anbelangt relativ ideale Voraussetzungen. Die Entfernungen sind überall relativ riesig. Natürlich sieht man ein Windrad, man wird auch unsere Windräder sehen, aber insgesamt ist die Belastung an diesem sehr, sehr idealen Standort sehr gering", so Betz.

Fertigstellung erst in 2025

2019 ist man in die Planung eingestiegen. Trotzdem soll der Windpark in Gomadingen erst 2025 fertiggestellt werden. Doch warum dauert das alles so lang? Sandra Anna Zipperle vom Baununternhemen Windkraft Schonach erklärt das Prozedere.

„Hier mussten dann 2019 erst mal artenschutzrechtliche Untersuchungen stattfinden, die dauern in der Regel dann ein Jahr. Und danach rechnet man in der Regel nochmal ein Jahr für die Planung und Herstellung der ganzen Antragsunterlagen und dann rechnet man nochmal ungefähr mit einem Jahr Genehmigungsverfahren, mindestens. Tatsächlich sind es in der Regel eher 1,5 Jahre", so Zipperle.

Auch der grünen Landtagsabgeordneten Cindy Holmberg dauern die Verfahren zu lang, ihr sei es ein persönliches Anliegen, diese zu verkürzen. Immerhin würde die Planungsoffensive des Landes das Verfahren bereits beschleunigen.

„Das Land macht sich auf den Weg, gemeinsam mit den Regionalverbänden und damit auch den Städten und Landkreisen, eine Planungssicherheit für zukünftige Investoren aufzustellen. Heißt: In diesen Verfahren werden Flächen herausgesucht, bei denen es am Ende rechtssicher ist, für ProjektiererInnen zu planen", erklärt Holmberg.

Holmberg will Experten hören

Trotzdem wolle sie sich auch selbst ein Bild machen – vor Ort und durch Gespräche mit Experten. Denn immer wieder lerne sie dabei noch Neues, das sie mit nach Berlin nehmen könne.

„Vor allem nehme ich auch mit noch in Richtung Bund, dass ich die optisch bedrängende Wirkung ansprechen werde. Tatsächlich sorgt das auch dafür, dass viele Genehmigungen nochmal erschwert werden. Außerdem auch nochmal den Austausch mit den unteren Naturschutzbehörden, um dort eben die neuen Gesetzgebungen, die jetzt vom Bund auch über das Land noch kommen, auch noch mal drauf hinzuweisen, wie sie das rechtssicher umsetzen können", so Holmberg.

Strom für 20% der Privathaushalte im Landkreis Reutlingen

Am Ende lohnt sich der lange Atem. Denn die fünf Windräder werden im Jahr ungefähr 73.000 Megawatt-Stunden erzeugen – und damit etwa ein Fünftel des Bedarfs der Privathaushalte im Landkreis Reutlingen abdecken.

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