Siegerbild Wildlife Photographer of the Year | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Die besten Naturfotografen der Welt

Stand: 11.11.22 16:23 Uhr

Er gilt als der Oskar für Natur- und Tierfotografen: Der Wildlife Photographer of the Year. Der Titel ist so begehrt, dass im vergangenen Jahr mehr als 50.000 Menschen weltweit ihre Arbeiten eingereicht hatten. Profi-Fotografen waren ebenso darunter wie Amateure und sogar Kinder und Jugendliche. Denn mitmachen kann ausnahmslos jeder. Doch nur die 100 besten Arbeiten schaffen es in die Wanderausstellung. Seit Freitag ist diese jetzt im Naturkundemuseum in Reutlingen zu sehen.


Auge in Auge mit einem Raubtier: Eine Löwin, die gerade ihre Beute verspeist, schaut den Fotografen an. Ihr Gesicht ist noch blutverschmiert. Ein Kolibri mit schwarzem Gefieder direkt vor der Sonne. Die Farben entstehen durch die Brechung des Lichts. Und was wie ein launischer Schnappschuss aussieht, war genau so geplant.

Die Ausstellung Wildlife Photographer of the Year zeigt das weltweit beste, was es in der Natur- und Tierfotografie überhaupt gibt. Und weil der Wettbewerb so renommiert ist, sind die Regeln besonders streng. "Das heißt, es muss sich wirklich um wilde, unverfälschte Natur handeln, die man auf den Fotos sieht", sagt Museumsleiterin Dr. Barbara Karwatzki. "Natur darf nicht beeinträchtigt werden, Sie dürfen sich zum Beispiel jetzt keinen großen Stand baggern in irgendeine Landschaft, um dann dort mehrere Wochen sitzen zu können, um eine Art beobachten zu können."

Erlaubt und immer beliebter dagegen sind Drohnen. Sie ermöglichen nicht nur Luftbilder und ungewohnte Einblicke auf See. Manchen Fotos wie diesem sieht man nicht an, dass sie mit einer Drohne entstanden sind.

Für die Jury ist das auch nicht relevant, denn die Umstände, wie ein Bild entstanden sind, spielen ebenso wie der Name des Fotografen bei der Bewertung keine Rolle. "Das Foto muss für sich selber sprechen", so Dr. Karwatzki. "Also, die Jury kennt den Fotografen nicht, kennt die Umstände des Fotos nicht, auch von welchem Ort in der Welt das gemacht worden ist, die wissen nichts über das Foto, die sehen das nur. Das Bild muss für sich selber sprechen."

Und das tut auch das Siegerfoto. Eine Unterwasseraufnahme auf Französisch-Polynesien. Der Franzose Laurent Ballesta zeigt hier Einblicke in einen besonderen Moment im Leben der Zackenbarsche: "Was Sie da sehen, ist eine nächtliche Szenerie unter Wasser mit Zackenbarschen, Weibchen, Männchen, Männchen, Männchen, und diese große milchige Wolke ist praktisch Samen- und Eiergemisch. Also, wir sehen hier praktisch eine Paarungsszene, die sich aber in wenigen Sekunden maximal 30 Sekunden abgespielt hat", erklärt Dr. Karwatzki das Siegerbild.

Auch einen Jugend-Gesamtsieger gibt es. Ein Zehnjähriger hat ein Foto eines Spinnennetzes gemacht.

Die Ausstellung Wildlife Photographer of the Year im Naturkundemuseum Reutlingen ist noch bis zum 13. Februar zu sehen.
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