Zwei Jahre hat es gedauert – jetzt ist sie fertig, die neue Tiefgarage am Tübinger Busbahnhof. Damit ist der erste Baustein des neuen Europaplatzes offiziell eröffnet. Das Bauwerk solle langfristig Einfluss auf das gesamte Innenstadtleben nehmen.
Oberbürgermeister Boris Palmer äußerte sich wie folgt: "Die Tiefgarage ist wichtig für den Tübinger Innenstadthandel. Man kann jetzt aus Rottenburg kommend im Stadtzentrum parken und einkaufen, ohne durch ein Wohngebiet zu fahren. Außerdem ist sie wichtig für die Verkehrswende, denn sie verknüpft das Auto mit Bussen, Bahn, dem Fußweg, E-Scootern und allen weiteren Fortbewegungsmitteln."
Gleichzeitig markiert die Tiefgarage den Endpunkt der Europastraße. Vor allem im Bezug auf die Verkehrswende werde sie in Zukunft aber einen hohen Nutzen haben. Beim Thema Klimaschutz mussten allerdings teilweise Abstriche in Kauf genommen werden.
Die Kosten seien verhältnismäßig überschaubar gewesen. 7 Millionen Euro waren ursprünglich für den Bau geplant gewesen.
"Ich freue mich sehr, dass das Ganze im Kostenrahmen gebaut wurde. 5,8 Millionen sind sogar weniger als geschätzt. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass Stahl und Beton sehr viel CO2 bei der Produktion verursachen." In Zukunft könne man hoffentlich auf alternative Baustoffe zurückgreifen, so Palmer weiter.
Schwierige Baubedingungen
Eine Holzkonstruktion sei hier aus mehreren Gründen aber nicht möglich gewesen. Neben einer schnellen Abnutzung ist vor allem der Standort – unterhalb des Busbahnhofs – dafür verantwortlich. Dieser brachte aber noch eine weitere Schwierigkeit mit sich.
"Durch den Busbahnhof und die dort fahrenden Busse haben wir natürlich große Lasten zu bewältigen, die von einem Meter Beton getragen werden. Außerdem kommt unter der Tiefgarage relativ schnell das Grundwasser" so Baubürgermeister Cord Soehlke.
72 Fahrzeuge können in Zukunft gleichzeitig in der Tiefgarage parken. Darin inbegriffen sind auch sieben E-Ladestationen.
Bezahlt wird nicht mit einem Ticket, sondern direkt beim Ausfahren an der Kasse. Möglich ist dies, da beim Einfahren das jeweilige Autokennzeichen erfasst, und bei der Ausfahrt wiedererkannt wird.
Die Tiefgarage ist mit der angrenzenden Fahrrad-Tiefgarage verbunden, wo 1100 Fahrräder abgestellt werden können. Getrennt sind beide Bereiche durch eine Glasfront, die von der Lustnauer Künstlerin Ursula Huth und dem Graffitikünstler Philip Walch entworfen wurde. Für den Verkehr ist die Tiefgarage ab dem kommenden Dienstag zugänglich.
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