Jahresrückblick mit Michael Bulander | Bildquelle: RTF.1

Mössingen:

Jahresinterview mit Oberbürgermeister Michael Bulander

Stand: 27.12.22 16:30 Uhr

Bei unserem heutigen Jahresrückblick begeben wir uns in die Blumenstadt Mössingen. Hier haben wir mit Oberbürgermeister Michael Bulander über das vergangene Jahr gesprochen und auch einen Ausblick auf 2023 gewagt. Was den Oberbürgermeister momentan am meisten Kummer bereitet und welche Highlights es im kulturellen Bereich im kommenden Jahr geben wird, erfahren Sie jetzt.


Nach der Corona-Pandemie gibt es seit diesem Jahr viele neue Krisen, die die Arbeit von Städten und Kommunen prägt – allen voran der Krieg in der Ukraine. Auch in Mössingen habe man schnell gemerkt, dass die Bürgerinnen und Bürger helfen wollten – manchmal ging es so schnell, dass die Stadt wenig Zeit hatte, um beispielsweise nach einer Unterbringung zu suchen.

„Da waren wir im ersten Moment natürlich etwas überfordert. Aber ich glaube auch, wie alle Kommunen, hat auch die Stadt Mössingen schnell reagiert. Wir haben dann auch engangierte Bürgerinnen und Bürger, die uns auch Wohnungen zur Verfügung gestellt haben. Also die Menschen, die hier angekommen sind in Mössingen, konnten wir sehr gut unterbringen", so Oberbürgermeister Michael Bulander.

"Kommunen bald nicht mehr handlungsfähig"

Trotzdem stehe man immer noch vor vielen Herausforderungen: die Kindergärten und die Tafel kämen völlig an ihre Grenzen, so Bulander. Zusätzlich steigen die Energiepreise und Personal sei ebenfalls Mangelware. Oberbürgermeister Bulander befürchtet, dass unter diesen Umständen, Kommunen bald nicht mehr handlungsfähig sein könnten.

„Wir werden das nicht mehr, auch mit mangeldem Personal und weniger finaziellen Mitteln, werden wir das nicht mehr schaffen können. Deshalb müssen wir uns entbürokratisieren, das ist ganz ganz wichtig, damit Städte und Kommunen handlungsfähig bleiben", so Bulander.

Sanierungen zurückgestellt

Zudem gebe es eine Deckungslücke im Ergebnishaushalt von 2,8 Millionen Euro – erste Sanierungsprojekte mussten deshalb bereits gestoppt werden. Beispielsweise der dritte Abschnitt der Innenstadtsanierung, die PAUSA-Sanierung und die Sanierung des Treppenhauses im Verwaltungsgebäude. „Und wir haben auch bei klasssischen Pflichtaufgaben, sag ich mal, die Handbremse angezogen. Weitere Sanierungen wie die Fachräume am Quenstedt-Gymnasium werden wir erst dann umsetzen können, wenn wir auch die Bewilligungsbescheide des Landes haben. Weil wir können einfach nicht mehr in diese Vorfinanzierung gehen", erklärt der OB.

Projekte für den Klimaschutz

Im Bereich Klimaschutz möchte man mit der Neugestaltung des Mühlegärtles einen grünen und schattenspenden Platz für den Sommer schaffen. Und auch ein anderes Projekt wird im kommenden Jahr umgesetzt: „Seit vielen, vielen Jahren diskutieren wir die Umsetzung des Radwegekonzeptes. Und ja, nach langen Planungen, ja sehr intesivem Verfahren und auch nach langen Wartezeiten was Förderbescheide anbelangt, haben wir jetzt vor wenigen Tagen einen Vorbescheid bekommen, so dass wir im kommenden Jahr auch mit der Umsetzung des Radwegekonzeptes endlich beginnen können", so Bulander.

1250-Jahr-Feier für 2024 geplant

In diesem Jahr konnte in Mössingen auch der beliebte Rosenmarkt stattfinden, ebenso wie das Umsonst & Draußen Festival. Auch 2023 soll es diese Veranstaltungen geben – mehr sei erst einmal nicht geplant. Denn für 2024 sei die 1250-Jahr-Feier mit vielen tollen Veranstaltungen geplant, so dass man 2023 mit regulärem Programm, noch die Möglichkeit habe, etwas Kraft zu tanken, so Bulander.

Vor allem hofft der Mössinger Oberbürgermeister aber auf eine baldige dringend benötigte Entbürokratisierung, um die kommunalen Aufgaben auch künftig bewältigen zu können.

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