Regionales Schlachten | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg:

"Ein klarer Auftrag": OB Neher zum Bürgerentscheid Schlachthof

Stand: 24.01.23 16:19 Uhr

Mehr als achtzig Prozent der Rottenburger Wähler haben wie berichtet am Sonntag dafür gestimmt, den regionalen Schlachthof zu erhalten. Knapp zwanzig Prozent waren dagegen. Aber wie geht jetzt die Stadtverwaltung mit dem Ergebnis um? Dazu hat sich jetzt Oberbürgermeister Stephan Neher gegenüber RTF.1 geäußert.


Der Bürgerentscheid am Sonntag bedeutete für Gemeinderat und Stadtverwaltung eine krachende Niederlage, hatten sie doch für ein Nein geworben. Oberbürgermeister Stephan Neher zeigt sich aber gelassen.

"Ein sehr eindeutiges Ergebnis", kommentiert er. "Wir haben schon damit gerechnet, dass die Ja-Stimmen deutlich überwiegen werden, es war aber immer die spannende Frage: Wird das 20%-ige Quorum aller Wahlberechtigten erreicht? Das ist weit überschritten und damit ist für uns ein klarer Auftrag formuliert, dass an der Stelle mit dem Schlachthof weiter geplant werden soll."

Und das ist auch das einzige, was bisher entschieden sei, so Neher. Das Wie ist noch völlig unklar. Unklar ist auch, welche Auswirkungen der Bürgerentscheid zum Beispiel auf den geplanten Schlachthof in Gärtringen hat. "Wir haben immer darauf hingewiesen: Ist es wirklich möglich, in unmittelbarer Nachbarschaft Gärtringen, Rottenburg zwei Schlachthöfe, die regional aufgestellt sind, die mit Bio-Zertifizierung am Markt zu etablieren? Ich denke, das wird die weitere Diskussion zeigen, wie sich die Entwicklung abzeichnet, wird Gärtringen ohne den Zuschuss aus Rottenburg und Tübingen tatsächlich an den Start gehen?" so Neher.

Wie aber soll es jetzt mit dem Rottenburger Schlachthof weitergehen? Klar ist: Am denkmalgeschützten Gebäude gibt es einen Sanierungsstau. Es besteht Handlungsbedarf. "Wir als Stadt haben immer gesagt: Wenn gebaut oder saniert wird, dann bitte nach höchsten Standards für das Tierwohl und nach höchstem Standard auch in der technischen Ausstattung, was Wärmedämmung, was Heiztechnik etc. anbelangt", sagte Neher.

So bleiben für die weitere Diskussion noch offene Fragen: Was ist innerhalb der bestehenden Genehmigung machbar? Was ist für eine neue Genehmigung nötig? Und ist das an der Stelle dann auch möglich? Die Diskussion über die Zukunft des Rottenburger Schlachthofs hat also gerade erst begonnen.

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