Bundeskanzleramt | Bildquelle: pixabay.com

Scholz bestätigt:

Deutschland liefert Kampfpanzer an Ukraine - Echo positiv

Stand: 25.01.23 13:45 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat angekündigt, deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 an die Ukraine zu liefern. Das internationale Echo unter den Verbündeten ist positiv. Der russische Botschafter wiederum wirft ihnen vor, die Lage zu eskalieren.

Laut Bundeskanzler Olaf Scholz sollen in einem "ersten Schritt" 14 Leopard-Panzer der Bundeswehr an die Ukraine gehen. Zwei Panzer-Bataillone sollen zusammengestellt werden.

Diese Ankündigung sei "das Ergebnis intensiver Beratungen, die mit Deutschlands engsten europäischen und internationalen Partnern stattgefunden haben", hieß es aus dem Kanzleramt in Berlin (Foto).

Und weiter: "Diese Entscheidung folgt unserer bekannten Linie, die Ukraine nach Kräften zu unterstützen." Man handle "international eng abgestimmt und koordiniert". Auch andere europäische Länder werden demnach Panzer vom Typ Leopard 2 an die Ukraine übergeben. Die nötige Genehmigung will ihnen Deutschland erteilen. Nun solle zügig die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte beginnen. Auch Logistik, Munition und Wartung der Systeme hat Deutschland zugesagt.

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, der bereits eine Freigabe der aus Deutschland gekauften Panzer angefragt hatte, danke für die angekündigte Genehmigung: "Danke @Bundeskanzler Olaf Scholz", schrieb Morawiecki auf Twitter. Die Lieferung der Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine sei ein großer Schritt auf dem Weg, Russland zu stoppen.

Der britische Premierminister Rishi Sunak twitterte, dies sei "die richtige Entscheidung der Nato-Verbündeten und Freunde". Großbritannien liefert Panzer vom Typ Challenger 2. Die Lieferungen würden "die defensive Feuerkraft der Ukraine stärken", so der Premierminister.

In der internationalen Presse kommentiert zum Beispiel die "Financial Times" die Zusagen an die Ukraine: "Wenn sie den Konflikt zu ihren Bedingungen beenden will, muss sie - bei allem Respekt vor den Risiken - mit den entsprechenden Mitteln ausgestattet werden."

Die AfD hingegen kritisiert die Leopard-Lieferung an die Ukraine. Bundessprecherin Alice Weidel zeigte sich überzeugt: "Der Ukrainekrieg wird sich nicht mit Waffengewalt beenden lassen."

Russland wirft dem Westen eine Logik der "permanenten Eskalation" vor. Der russische Botschafter in Sergej Netschajew nannte die Panzer-Entscheidung der Bundesregierung "extrem gefährlich". Sie werde "den Konflikt auf eine neue Ebene der Konfrontation führen", so Netschajew in einer Äußerung auf Telegram. Darin wirft er Deutschland und den Verbündeten vor, keine diplomatische Lösung für die Ukraine-Krise zu wollen.

Offenbar sind auch die USA bereit, die Ukraine für ihre Gegenwehr gegen den russischen Angriffskrieg mit Kampfpanzern auszustatten. Sie wollen laut Medienberichten Panzer vom Typ Abrams an die Ukraine liefern.

Für die geplanten zwei Leopard-Bataillone werde Deutschland "in einem ersten Schritt eine Kompanie mit 14 Leopard-2-A6-Panzern zur Verfügung stellen, die aus Beständen der Bundeswehr stammen", hieß es in der Mitteilung der Bundesregierung weiter. 

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