So sieht er aus, der diesjährige Maien. Der mit BHs und bunten Bändern geschmückte Baum ist das Ziel der jungen Reiter. Dieses Jahr sitzen die Geburtenjahrgänge 2003 und 2004 in den Satteln. Ins Auge sticht ihre Kostümierung: Jeder Reiter ist als eine traditionelle Figur verkleidet. So gibt es z.B. den weinroten Maurenkönig; aber auch einen Koch, erkennbar an seiner großen, weißen Mütze mitsamt Kelle.
Damit auch das Publikum die Figuren richtig einordnen kann, trägt jeder einen Spruch vor, passend zur dargestellten Figur. Danach folgte das Köpfen des Pfingstbutzes, also von einem jungen Mann, der als Baum verkleidet war. Er soll den Winter symbolisieren, und durch die Enthauptung wird der Winter bildlich vertrieben, sodass jetzt der Sommer kommen kann.
Und auch die traditionelle Pfingstpredigt darf natürlich nicht fehlen. Die wird von den Mädchen des diesjährigen Jahrgangs vorgetragen. Selbst mitreiten durften sie übrigens nicht, sondern nur anfeuern – so besagt es die Tradition.
Damit endete die Vorstellung und der eigentliche Ritt kann beginnen. Im Galopp preschen die Reiter auf den Maien zu. Ziel ist es, den Baum zu fassen und mit sich zu ziehen. Wer das schafft, gewinnt. Allerdings blieb der erste Versuch gestern erfolglos. Der Baum fällt zwar, aber wird nicht mitgezogen. Außerdem stürzten einige Reiter von ihrem Pferd. Es brauchte also eine zweite Runde, und so wird der Baum noch einmal aufgestellt.
Die Reiter sind wieder zurück an der Startlinie und reiten erneut los, begleitet von einem Trompetenkommando. Der erste Reiter verpasst den Baum knapp, doch dann kriegt jemand den Baum zu fassen.
Die Mädchen rennen los, um dem Gewinner zu gratulieren. Es ist die Figur des Doktor Eisenbart, besser bekannt als Nico Soziaghi. Offenbar hat er nicht nur den Maien, sondern auch die Herzen der Mädchen gewonnen. Die Freude des glücklichen Gewinners ist kaum zu übersehen, und so bekommen nicht nur die Mädchen, sondern auch das Pferd eine Umarmung.
Aber was wäre ein Wettkampf ohne eine ordentliche Siegesfeier, und die hat sich der junge Reiter jetzt wirklich verdient.
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