Die Organisatoren des connect!-Open Airs | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Warum das connect! Open Air abgesagt wurde

Stand: 30.08.23 16:58 Uhr

Ursprünglich war für kommendes Wochenende das connect!-Open Air am Umweltbildungszentrum Listhof in Reutlingen geplant. Auf zwei Bühnen hätten Bands unterschiedlicher Musikrichtungen gespielt, 1.000 Besucher hätten sich auf dem Festivalgelände getummelt. Vor gut einer Woche dann die Absage. Zu den genauen Gründen haben sich die Organisatoren des Vereins Connect! am Mittwoch geäußert.


Das bislang letzte connect! Open Air fand 2019 in Reutlingen statt. Aus Sicht der Organisatoren war die Polizeipräsenz im Vorfeld und auf dem Gelände zu viel und zu unverhältnismäßig. "Es wurde eben auch verstärkt nach Gründen gesucht, um eben Leute zu kontrollieren", sagte Johannes Strecker, der zweite Vorsitzende des Vereins connect!, "und unsere Gäste und das komplette Festival wurden praktisch unter Generalverdacht des Drogenkonsums gestellt."

Auf der Pressekonferenz warfen die Veranstalter einen Blick zurück. Die ersten beiden Festivals fanden in Tübingen statt. Die Zusammenarbeit mit den Behörden sei damals unproblematisch gewesen. Das änderte sich mit dem Umzug nach Münsingen und wurde in Reutlingen nicht besser. "2018 und 2019 hatten wir massive Polizeipräsenz auf dem Gelände, und das hat unserem Image immens geschadet", sagte der 1. Vorsitzende Immanuel Nagel.

Dann kam Corona, und in diesem Jahr hätte das nächste Festival stattfinden sollen. Doch die Gespräche mit der Polizei hätten sich sehr schwierig gestaltet, obwohl sie immer freundlich und gut verlaufen seien. "Die Polizei verharrt auf ihren Standpunkt und vergleicht uns mit anderen Festivals, die weitaus größer sind als wir und begründet eben dadurch ihre Anwesenheit auf dem Gelände, wenn man aber vergleichbare Festivals anschaut, sind die Auflagen und die Polizeipräsenz jedoch extrem unverhältnismäßig", kritisiert Immanuel Nagel.

Ob es in den kommenden Jahren noch mal ein connect! Open Air geben wird – und wenn ja, wo, ist vollkommen unklar. Was den Verein derzeit mehr beschäftigt, ist das finanzielle Defizit von 10.000 Euro. "Deswegen werden wir jetzt erst mal kleinere Veranstaltungen durchführen, um dieses Defizit wieder auszugleichen, und unser Vorhaben ist auch, dieses politische Thema nochmal auf eine andere Ebene zu heben und voraussichtlich eine Podiumsdiskussion hier im franz.K stattfinden zu lassen", so Nagel. Denn die Diskussionen zum abgesagten Festival haben gerade erst angefangen.

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