Wie in einer Winterlandschaft sah es im Sommer 2023 in großen Teilen der Reutlinger Altstadt aus. Das lokale Unwetter hatte damals für eine teilweise centimeterdicke Hagelschicht, Feuerwehreinsätze und voll gelaufene Keller gesorgt.
Der Gedanke, etwas unternehmen zu müssen, war in der Achalmstadt allerdings schon deutlich früher aufgekommen.
"Das war 2013. Es klang ja heute schon an, ich glaube 3,6 Milliarden Schadenssumme beim großen gigantischen Hagelschlag – dem größten in Deutschland bisher. Das hat schon dazu beigetragen. Und eben die Häufigkeit. Ich habe schon mehrere 100-jährige Hochwasser erlebt und so alt bin ich ja noch gar nicht" sagte Oberbürgermeister Thomas Keck.
Und das kommt nicht von ungefähr. Laut dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft sei Reutlingen in den letzten 20 Jahren der Extremwetter-Hotspot in Baden-Württemberg gewesen. Um für zukünftige Wetterereignisse besser vorbereitet zu sein, seien deshalb auch die Bürger gefragt.
"Wir haben auch schon lange erkannt, dass die Bürgerschaft hier auch mit in die Pflicht genommen werden muss. Es reicht eben nicht – wenn die Hochwasserwelle kommt – sich in den Sessel zu setzen, die 112 anzurufen und die Feuerwehr zu holen. Denn die hat dann tausend Einsätze. Sondern man muss selber etwas tun – als Bürgerin, als Bürger. Man kann auch in den meisten Fällen selber etwas tun" so Keck.
Unter anderem das versuche man, den Menschen mit der Veranstaltung zu vermitteln, so Keck. Neben dem OB waren deshalb unter anderem auch die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker, sowie Wettermoderator Thomas Ranft in die Stadthalle gekommen.
Im Bürgerpark rund um die Stadthalle reihten sich unterdessen bereits verschiedene Stände aneinander. Mit dabei – unter anderem neben der Feuerwehr – auch die Stadtentwässerung Reutlingen, kurz: SER. Unter anderem gab es Tipps, wie sich die Menschen im Ernstfall verhalten – und sich schützen können.
"Für jede einzelne Bürgerin und jeden einzelnen Bürger ist es gut zu wissen, ob man eine Gefahr hat. Man sollte sich auf unserer Homepage mal erkundigen und die Gefahrenkarte anschauen, ob man betroffen ist. Und man kann sich das Wasser mit einfachen Maßnahmen vom Leibe halten an seinem Haus. ... Und wir zeigen auch, wie man das mit Erste-Hilfe-Maßnahmen quasi machen kann, nämlich der Bierbank und wie man Wasser ableiten kann, wenn man sechs Meter Ableitung daheim hat. Aber auch, wie es professionelle Systeme gibt die draußen sind, wie man sich Wasser aus dem Keller halten kann" erläuterte Torsten Müller von der SER.
Doch das soll es noch nicht gewesen sein. Über den Extremwettertag hinaus soll es unter anderem zum Startregenrisikomanagement weitere Veranstaltungen geben. Und auch die Stadt selbst will weiterhin aktiv bleiben.
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