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Rottenburg:

Ministerpräsident Kretschmann auf Feldspaziergang bei Rebhuhn-Hotspot

Stand: 22.08.24 14:45 Uhr

Mit einem Feldspaziergang bei Rottenburg hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Mittwoch-Abend seine Sommertour beendet. Im Mittelpunkt stand dabei das Rebhuhn. Als Leitart der Agrarlandschaften spielt diese Vogelart eine wichtige Rolle. Denn wo ihre Bestände sich erholen, dort kommen auch andere Arten wieder zurück. Das Neckartal zwischen Rottenburg, Wurmlingen und Tübingen hat sich zu einem regelrechten Rebhuhn-Hotspot entwickelt. Verantwortlich dafür sind unter anderem der NABU und der Landesjagdverband.


Um es vorweg zu nehmen: Ein Rebhuhn hat Ministerpräsident Kretschmann nicht zu Gesicht bekommen. Dafür sind diese Hühnervögel zu scheu und zu gut getarnt. So müssen ausgestopfte Tiere genügen.

Aber die Menschen, die sich für Rebhühner engagieren, die waren beim Vor-Ort-Termin dabei, und das sind eine ganze Menge. Da ist zunächst der NABU, der sich um die Rettung des Hühnervogels kümmert. Gemeinsam mit der Jägerschaft, die auch dafür sorgt, dass Raubtiere wie Fuchs oder Waschbär nicht überhand nehmen. Die Landwirtschaft sorgt für mehrjährige Blühbrachen. Dort, im Dickicht, fühlen sich Rebhühner besonders wohl. Die Pflege der Gehölzer übernimmt der städtische Bauhof. Es braucht also viele Akteure, um das Rebhuhn zu retten.

Ministerpräsident Kretschmann: "Jägerschaft und Naturschutz sind sich ja nicht immer grün, aber man sieht es, wenn die hier jetzt sich zusammenraufen, kriegen sie auch gemeinsame Projekte hin, immer auch mit Unterstützung der Kommunen und des Landes. Also, es heißt, alle müssen zusammen arbeiten, das ist eine große Erfahrung meiner ganzen Amtszeit."

Zusammenarbeit und Vernetzung aller Akteure, so Kretschmann, sei das Geheimnis des Erfolgs. Und der Erfolg misst sich hier in Rebhuhn-Revieren. 50 davon gibt es im Landkreis Tübingen, davon 21 hier im Neckartal. Ein Projekt mit Vorbildcharakter.

"Wir brauchen ja immer Beispiele, die gut funktionieren", so Kretschmann, "dann hat man sozusagen eine Blaupause dafür, wie man das auch an anderen Orten im Land machen kann, darauf kommt es an, sozusagen ein ökologisches Leuchtturmprojekt."

Doch um die Erfahrungen, die man hier gemacht hat, möglichst flächendeckend umzusetzen, braucht es Geld. Das Land plant eine Artenschutzoffensive, und dafür seien rund 10 Millionen Euro pro Jahr nötig, so NABU und Landesjagdverband.

"Natürlich, die Leute wollen alle Geld", so Kretschmann. "Das ist auch da, aber oft nicht genügend, und zur Zeit haben wir einfach zurückgehende Steuereinnahmen, da muss man Prioritäten setzen, und das ist schwierig. Weil es gibt viele Prioritäten, da sind sich auch alle einig, aber wo man einsparen soll, da hört die Einigkeit sofort auf."

Und dafür seien Termine wie dieser gut: Zu schauen: Wo sind Zumutungen möglich und wo richten sie großen Schaden an?

NABU und Landesjagdverband jedenfalls wünschen sich von der Politik auf allen Ebenen mehr Rückenwind. Denn bis das Rebhuhn wirklich gerettet ist, bis dahin sei es noch ein weiter Weg.

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