Die Sommerferien sind vorbei: Ab Montag müssen rund 240.000 Schüler im Regierungsbezirk Tübingen wieder zur Schule gehen. Laut Regierungspräsidium gebe es damit einen leichten Anstieg der Schülerzahl im Vergleich zum Vorjahr.
Der größte Zuwachs wird im Grundschulbereich verzeichnet: „Im Staatlichen Schulamt Tübingen, das die Landkreise Reutlingen und Tübingen umfasst, gibt es etwa vier Prozent mehr Schülerinnen und Schüler in den Klassen 1 bis 4. Nach der vierten Klasse verlassen vergleichsweise weniger Schüler die Schule, während gleichzeitig mehr Kinder in die erste Klasse eintreten. Dadurch kommt es zu diesem Anstieg der Schülerzahlen“, erklärt Martin Fouqué, der Leiter des Staatlichen Schulamtes Tübingen.
Mehr Schüler erfordern auch mehr Lehrer: Insgesamt 625 Stellen konnten im Regierungspräsidium zum neuen Schuljahr besetzt werden. Damit sei man gut abgedeckt. Allerdings ist es nach wie vor eine Herausforderung, Lehrkräfte für den ländlichen Raum zu finden. Das betreffe insbesondere die Landkreise Reutlingen und Zollernalb.
Jedoch verzeichnen nicht alle Schularten steigende Schülerzahlen: In einem Bereich sind sie auch rückläufig. „Bereits seit Jahren beobachten wir, dass die Haupt- und Werkrealschule von immer weniger Schülern und Eltern gewählt wird. Besonders an der fünften Klasse bemerken wir deutlich, dass diese Schulart immer mehr an Akzeptanz verliert“, so Fouqué.
Im Fokus des neuen Schuljahres steht auch die Qualität der schulischen Bildung. Um die zu stärken, wurden Daten erhoben und darauf basierend Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit den Schulen abgeschlossen.
„Ein Beispiel hierfür ist ein Gymnasium, wo die Schüler zwar sehr gute Ergebnisse erzielten, aber sich nicht unbedingt wohlfühlten. Das ergab sich während einer Schülerbefragung. Deshalb haben wir mit der Schule jetzt die Vereinbarung getroffen, ab der siebten Klasse Coaching und gezielte Unterstützung für die Schüler anzubieten“, berichtet Susanne Pacher, die Leiterin der Abteilung Schule und Bildung am Regierungspräsidium Tübingen.
Ein weiterer Schwerpunkt im neuen Schuljahr ist das Startchancen-Programm Baden-Württemberg. Hierbei soll der Bildungserfolg von den ökonomischen Verhältnissen im Elternhaus entkoppelt werden. Damit eine Schule für das Programm ausgewählt wird, muss sie bestimmte Kriterien erfüllen: Mit einbezogen wird der Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund sowie die ökonomische Situation der Eltern.
„Es gibt einen Entwicklungszeitraum von zehn Jahren, in dem die Schulen neue Ansätze entwerfen können. Dies kann sich auf alle Bereiche beziehen – sowohl auf den Unterricht als auch auf außerschulische Aktivitäten. Gemeinsam werden wir darauf achten, dass gerade an diesen Schulen mehr Kinder Bildungserfolg erreichen“, so Pacher.
Mit dem Programm sollen Schüler sowohl fachlich als auch sozial und emotional gefördert werden. Dieser offene Prozess soll es jeder Schule ermöglichen, individuelle Wege zu gehen, um Schüler zu unterstützen und deren Bildungserfolg nachhaltig zu sichern.
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