Sperrung Ammertalbahn | Bildquelle: RTF.1

Nahverkehr:

Union und SPD geben Deutschlandticket Zukunft, erwägen aber Preiserhöhung

Stand: 26.03.25 18:40 Uhr

Das beliebte Deutschlandtickets soll auch unter der kommenden Regierung eine Zukunft haben. CDU, CSU und SPD streben eine langfristige Sicherung an, aber: Ab 2027 soll der Preis steigen - die Grünen kritisieren das. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.

Das bundesweit gültige Deutschlandticket bleibt vorerst stabil. Laut einem internen Papier der Arbeitsgruppe Verkehr soll es bis Ende 2026 weiterhin 58 Euro pro Monat kosten. Ab 2027 soll jedoch der Nutzeranteil an der Finanzierung "schrittweise und sozialverträglich" steigen. Eine Preiserhöhung ist damit absehbar.

Die Finanzierung des Tickets ist bislang nur bis Ende 2024 gesichert. Der Bund und die Länder teilen sich die Kosten mit jeweils 1,5 Milliarden Euro jährlich. Für eine Verlängerung über 2025 hinaus wäre eine Gesetzesänderung nötig.

Uneinigkeit herrscht innerhalb der Politik: Die Union sieht das Ticket kritisch und spricht von "Konstruktionsfehlern". Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) - der sich immer schon kritisch zum Deutschlandticket positioniert hatte - fordert, dass der Bund die gesamten Kosten trägt. Die SPD hingegen setzt sich für eine dauerhafte und bezahlbare Lösung ein.

Auch die Grünen äußern deutliche Kritik an den Plänen. Die Grünen-Haushälterin Paula Piechotta warnte davor, dass eine Preissteigerung das Deutschlandticket unattraktiver machen und den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr erschweren würde. "Wenn das Deutschlandticket teurer wird, dann wird der Weg zur Arbeit mit dem ÖPNV teurer und das Auto wieder attraktiver", sagte sie. Dies könne zu mehr Staus, höheren CO2-Emissionen und schlechterer Luftqualität in den Städten führen. Sie kritisierte, dass Klimaschutz und Verkehrswende bei den Verhandlern von Union und SPD offenbar keine Priorität hätten.

Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft des Deutschlandtickets steht noch aus. Die Chefverhandler der Parteien beraten derzeit über den Vorschlag der Arbeitsgruppe.

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