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Tübingen:

Mehr Personal gleich bessere Pflege

Stand: 11.11.17 16:25 Uhr

In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist das Thema "Pflege" zu Recht zu einem der wichtigsten Zukunftsthemen der Politik geworden. Bund, Land und Kommunen tragen mit ihren Entscheidungen dazu bei, dass die Pflege von Menschen nicht selbst zum "Pflegefall" wird. Die SPD-Kreistagsfraktion im Landkreis Tübingen hat deshalb zu einem Austausch eingeladen. Akteure aus Bund, Land und Landkreis setzten sich gemeinsam mit dem Thema auseinander.


Aktuell tobt in Tübingen der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege. Die Pflegerinnen und Pfleger haben deshalb am vergangenen Mittwoch bereits demonstriert. Doch auch die Gegenseite kämpft. Das Uniklinikum hatte mit einer einstweiligen Verfügung einen Streik abgewendet. Die Investoren im Gesundheitsbereich sähen laut Ministerialrat Ulrich Schmolz oft nur die Rendite. Der Mensch bleibe auf der Strecke. Hier sieht er Handlungsbedarf für den Staat. Indem der Staat Rahmenbedingungen wie beispielsweise bestimmte Personalschlüssel, gute Bezahlung und Qualitätsstandards vorgebe könne er dies erreichen, so Schmolz. Bald werden die geburtenstärksten Jahrgänge in das Alter kommen, in dem Pflege notwendig wird. Wer aber pflegt die Babyboomer? Das ist eine Frage die sich diese Generation sehr bald stellen muss. Vor allem da der Pflegeberuf auf Grund von schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhnen immer mehr an Attraktivität verliert. Der Vorsitzende des Kreisseniorenrates, Michael Lucke ist sich sicher: Der Pflegeberuf ist ein attraktiver. Die Arbeitsbedingungen müssen seiner Meinung nach verbessert werden um eine gute Pflege zu erreichen. Martin Rosemann, der für die SPD im Bundestag sitzt, hält die Demonstration der Pflegerinnen und Pfleger ebenfalls für richtig. Er hat viele Ansätze, um die Pflege in Deutschland zu verbessern. Einer davon: Einwanderung. Deutschland würde Mangelberufe haben. So könne der Notstand ein Stück weit gelindert werden, so Rosemann. In der Bundestagswahl hat die SPD stark verloren. Von der Jamaika Koalition erhofft sich Rosemann nicht allzu viel. Diese setze zu sehr auf den Markt und darauf, dass sich die Probleme von selbst lösen.
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