Mit grosser Erzählkunst fesselt Peter Abraham den Leser, führt ihn in die Abgründe Ernst Kästners und jener, die mit ihm zu tun bekommen. Der Autor, bekannt durch seine international erfolgreichen Kinder- und Jugendbücher, hat hier einen Roman geschrieben, der keine menschliche Regung auslässt. Kästner lügt und liebt (ehrlich verlogen, wie er ist) sich durch Krieg und Nachkriegszeit. Dabei bleibt er ethisch intakt, wenn er sich auch moralisch selbst verwundet. Dass Peter Abraham dabei auch deftig sein kann, unumwunden und deutlich, versteht sich von selbst. Das Buch, welches bereits 1989 erscheinen sollte, wurde mit der Wende verschüttet. Der Kulturmaschinen-Verlag hat dieses Kleinod deutscher Erzählkunst wieder zugänglich gemacht.
Peter Abraham starb am 6. Februar 2015 im Alter von 79 Jahren in Potsdam. Bis dahin hatte er mehr als 30 Bücher geschrieben, außerdem wurden sieben Filme nach seinen Vorlagen gedreht. Seine Bücher „Das Schulgespenst", „Die Schüsse auf der Arche Noah" und „Rotfuchs und andere Leute" wurden in viele Sprachen übersetzt. Sie erreichen Auflagezahlen von mehreren Millionen Exemplaren. „Kuckucksbrut", war zur Wende bereits gedruckt, wurde dann aber mit mehreren tausend anderen Titeln der DDR-Literatur auf eine Müllhalde geworfen. Drei Jahre vor seinem Tod erschien die Autobiographie der frühen Jahre „Als ich das Spielen verlernte".