Rund 220 Wohneinheiten sind es, die in Reutlingen leer stehen. Ein prominentes Beispiel – die ehmalige Galeria Kaufhof-Filiale. Das Gebäude bleibt weiterhin ungenutzt, bis der Amerikanische Eigentümer neue Pläne bekanntgibt. Neben der großen Kaufhausfläche steht aber auch Wohnraum in Reutlingen leer – vor allem in der Innenstadt. Uwe Alle, Vorsitzender von Haus & Grund Reutlingen und Region e. V. erzählt: „Der Wohnungsleerstand in der Innenstadt rührt zum einen daher, dass es eben größere Gebäude in der Innenstadt gibt, die leer stehen. Sei es in der Kaiserpassage, sei es im unteren Bereich vom Busbahnhof. Aber es sind natürlich auch kleinere Wohnungsbereiche, grade in der unteren Wilhelmstraße, die im Laufe der Zeit mehr dem Handel als dem reinen Wohnen dienten".
Warum die Immobilienbesitzer den Wohnraum bisher nicht nutzbar machten, kann verschiedene Gründe haben. Der Aufwand, einen passenden Mieter zu finden zum Beispiel. Aber auch mögliche Konflikte zwischen Mieter und Vermieter stellen oft eine wenig ansprechende Perspektive dar. Doch es gebe Möglichkeiten, die Vermietung attraktiver zu machen: „Die Idee, gerade zum Beispiel das Wohnraumvermietungsgeschäft über die GWG abzubilden, also den Eigentümern den Vermietungsstress zu nehmen und eine garantieret Miete zum Beispiel jeden Monat zu zahlen, dass hat doch was" so Oberbürgermeister Thomas Keck.
Im Rahmen des Informationsforums „Wohnen in der Innenstadt stärken" waren verschiedene Stände vertreten, an die sich die Immobilienbesitzer mit ihren persönlichen Anliegen wenden konnten. Experten, unter anderem aus dem Brandschutz und dem Baurrecht, informierten die Besucher. Außerdem wurden Möglichkeiten präsentiert, wie leerstehender Wohnraum in der Innenstadt genutzt werden könnte: „Was jetzt zum Beispiel Mixed-Used angeht, dass heißt, dass unten beispielsweise ein Co-Space entsteht, wo Working betrieben wird. Das auf der ersten Etage dann vielleicht ein Büro entsteht und auf der oberen Etage dann das Wohnen entsteht, sodass auch tatsächlich das Leben und Arbeiten in der Innenstadt möglich wäre" erzählt Alle.
Besonders junge Menschen sollen zukünftig ein Zuhause in der Innenstadt finden. Das hätte man ein Stück weit auch in der eigenen Hand, betonte Keck. Dadurch würde laut dem Oberbürgermeister auch das Innenstadtleben profitieren: „Das hätte den Vorteil, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen wieder steigt, weil auch Abends wieder mehr Leute auf der Straße sind. Und das vielleicht die ein oder andere Music-Night mal wieder entsteht, weil die Nachfrage einfach da ist in der Innenstadt" sagt Keck.
Zur Thematik „Wohnen in der Innenstadt stärken" sind noch weitere Gesprächsrunden geplant. Oberbürgermeister Thomas Keck bezeichnete den Abend als einen „schönen Auftakt".
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