Pontifikalamt in Rottenburg | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg:

Erstes Weihnachts-Pontifikalamt des neuen Bischofs Klaus Krämer

Stand: 25.12.24 13:16 Uhr

Der neue Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart Klaus Krämer ist noch nicht einmal einen Monat im Amt, da wartet auf ihn schon eines der höchsten Feste der Christenheit. An Weihnachten feiern Christen die Geburt Jesu Christi, und Klaus Krämer hielt sein erstes Weihnachts-Pontifikalamt am Mittwoch im Rottenburger Dom.


Mit den Klängen von „Zu Bethlehem geboren" begann das erste Weihnachts-Pontifikalamt von Bischof Klaus Krämer am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages. Und auch in diesem Jahr waren wieder viele Menschen im Rottenburger Dom zusammen gekommen, um gemeinsam die Geburt von Gottes Sohn – Jesus Christus – zu feiern.

Durch die Menschwerdung seines Sohnes trete Gott in einen Dialog mit den Menschen, betonte Klaus Krämer in seiner Predigt.

"Er begibt sich auf Augenhöhe zu uns, er behandelt uns nicht von oben herab, er lässt sich auf uns ein. Er liefert sich uns regelrecht aus in seiner wehrlosen Liebe, die in letzter Konsequenz zum Leiden bereit ist" sagte Krämer.

Die Macht des Dialogs oder viel mehr die von Worten allgemein war aus das Leitthema in Krämers Predigt. Begonnen hatte er diese mit einem Auszug aus dem Buch Jesaja, Kapitel 52/7.

"Wie willkommen sind auf den Bergen / die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, / der eine frohe Botschaft bringt und Heil verheißt, / der zu Zion sagt: Dein Gott ist König" zitierte Krämer.

Das Wort Jesajas sei in diesem Moment das Wort Gottes gewesen. Die Freudenbotschaft habe der Prophet in einer der dunkelsten Stunden Israels an die Menschen gerichtet habe, um ihnen Hoffnung zu geben.

"Worte können Wirklichkeit verändern, ja sie können neue Wirklichkeit stiften. Sie können Räume schaffen, in denen sich das Leben neu entfalten kann. In denen Wunden heilen, in denen Menschen sich zusammen finden und gemeinsam Zukunft gestalten" so der Bischof in seiner Predigt.

Bei menschlichen Worten sei dies jedoch oft ganz anders. Die destruktive Kraft, die in den menschlichen Worten stecke, erlebe man immer wieder.

"Worte können zerstören. Worte können zu scharfen Waffen werden, mit denen Menschen regelrecht nieder gemacht, oder sozial ausgelöscht werden. Das erleben wir jeden Tag in den sozialen Medien, wenn Menschen mit hasserfüllter Sprache attackiert werden und sich das lawinenartig zu regelrechten Shitstorms entwickeln kann" so Krämer weiter.

Die Menschen hätten aber die Chance, in Zukunft eine neue Kultur des Miteinanders zu schaffen. Klaus Krämer appellierte dahingehend auch an die Politik, diese Chance im anstehenden Wahlkampf zu ergreifen.

Denn mit einer neuen Kultur des Dialogs – die die Menschen zusammen bringe, statt sie in einzelne Lager zu spalten – könne man auch in dunklen Stunden Mut fassen und die kommenden Herausforderungen meistern.

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