Jugend forscht junior | Bildquelle: RTF.1

Balingen:

Jugend forscht junior: Nachwuchs-Wissenschaftler aus ganz Baden-Württemberg präsentieren Projekte

Stand: 10.04.25 15:11 Uhr

Welche Rolle spielt Natronlauge beim Brezelbacken? Wie muss ein geeignetes Insektenhotel aussehen? Und was bedeutet unbewässerter Moorboden für den CO2-Ausstoß? Mit diesen und ähnlichen Fragen haben sich Schüler aus ganz Baden-Württemberg befasst. Mehr als 100 von ihnen durften nach Balingen zum Landeswettbewerb von Jugend forscht junior fahren. (junior wird englisch ausgesprochen) Die Teilnehmer müssen mindestens in die 4. Klasse gehen und höchstens 14 Jahre alt sein. Am Donnerstag präsentierten sich die 55 Teams den strengen Augen der Jury.


Jurybesuch am Stand von Ella aus Tuttlingen. Die Elfjährige hat sich des Themas Moore angenommen. In Zeiten des Klimawandels ein aktuelles Thema. "Ich habe eine Moorprobe entnommen, und die habe ich in zwei Hälften geteilt, bewässert und unbewässert, und daran messe ich CO2", sagt Ella.

Das Ergebnis der Messungen: Der unbewässerte Boden links stößt CO2 aus, während der bewässerte Moorboden rechts sogar CO2 bindet. Mit ihren Forschungen verknüpft Ella eine klare Botschaft: "Dass die Moore geschützt werden müssen und dass die Moorflächen vergrößert werden müssen, dass Entwässerungskanäle wieder zugeschüttet werden müssen."

Auch Luisa aus St. Georgen hat sich ein Thema aus dem Bereich Umwelt und Natur gewählt. Die Vierzehnjährige ist auf der Suche nach dem geeigneten Insektenhotel. Dazu baute sie mehrere Hotels und untersuchte sie mit Hilfe der Endoskop-Kamera.

"Und dann kam raus, dass, wenn man saubere Bambusstangen hat, dass Bambusstangen sehr gut sind, und am besten sind aber Laubhölzer mit Bohrlöchern drinne in der Größe 3 bis 5 Millimeter", sagt Luisa.

Jede Menge Brezeln liegen am Stand von Nele, Sophia und Luis aus Neubulach. Aber die sind nicht zum Essen da. Sondern das Ergebnis von Forschungen. Sie hätten unter anderem zur Maillard-Reaktion geforscht, sagt Luis. "Das ist die Reaktion von Natronlauge auf der Brezel, wenn sie in den Ofen kommt, da reagiert sie, also, da wird sie braun, das ist die braune Farbe auf der Brezel."

Und die Natronlauge sorgt auch für den Geschmack der Brezel. Zu viel ist gesundheitsschädlich, zu wenig wegen des Geschmacks nicht gut. Ideal ist schon die Menge, die die Bäcker benutzen. "Wir haben die Brezel verschieden oft eingetunkt, einmal, zweimal, fünfmal, achtmal so, und dann haben wir sie auch ein bis fünf Minuten in der Natronlauge liegen lassen, das beeinflusst natürlich, wie stark die Konzentration ist und der Geschmack auch, ja, dann haben wir dann halt geguckt, wie stark es schmeckt", so Luis.

Moore, Insektenhotels und Brezeln, das sind nur drei von insgesamt fünundfünfzig Forschungsprojekten, die sich hier präsentierten. Jedes einzelne hatte schon vorher einen Regionalwettbewerb in seiner Kategorie gewonnen. Aber was braucht man hier, um bei der Jury zu punkten? Dazu Wettbewerbsleiterin Lia Hasenmaier: "Der Hauptbewertungspunkt ist die Eigenleistung, also, was haben die Kinder wirklich selber gemacht? Das steht im Vordergrund, und dann eben, wie sie wissenschaftlich gearbeitet haben und vorgegangen sind bei ihrer Forschung."

Jurys gibt es übrigens mehrere. Zweimal wird jeder Stand von jeweils zwei Juroren besucht. Insgesamt sind es rund dreißig Juroren, die hier im Einsatz sind. Lia Hasenmaier: "Wir haben sieben Fachgebiete, Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo-Raum, Physik, Mathematik/Informatik und Technik. Und für jedes Fachgebiet gibt es eine Jury, die sind Spezialisten auf diesem Gebiet, also, ich habe Biologen, und ich habe Leute aus der Arbeitswelt, die eben die speziellen Fachgebiete dann jurieren."

Dabei sind sowohl Lehrer, als auch Universitätsdozenten als Juroren unterwegs. Wer jetzt selber Lust bekommen hat, sich die Projekte der Nachwuchs-Forscher anzuschauen: Am Freitag ist von 10 bis 13 Uhr die Öffentlichkeit in der volksbankmesse in Balingen zugelassen.

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