Dieses possierliche kleine Tierchen ist wortwörtlich das Gesicht der Sonderausstellung „Drecksarbeit". Und obwohl es mit dem bloßen Auge gar nicht sichtbar wäre – mithilfe eines Rasterelektronenmikroskops haben Oliver Meckes und Nicole Ottawa es ganz groß in Szene gesetzt – sowohl in der Ausstellung, als auch auf dem gleichnamigen Buch.
"Auf dem Titelbild des Buches und der Ausstellung ist ein Bärtierchen zu sehen. Noch dazu eine neu entdeckte Art, die im Regionalpark Schwarzwald entdeckt und erstmals beschrieben wurde. Sie hat, zu Ehren unseres Landesvaters, einen besonderen Namen bekommen. Sie heißt Ramazzottius kretschmanni" erläuterte Oliver Meckes von "eye of science".
Neben den Bärtierchen geht es aber noch weiter. Von Pilzen über Milben bis hin zu Bakterien und Einzellern ist alles mit dabei. Insgesamt umfasst die Ausstellung rund 80 Fotos. Die meisten der darauf gezeigten Lebewesen wären mit bloßem Auge gar nicht zu sehen. Es gibt aber Ausnahmen.
"Die dicksten Größenobjekte, die wir fotografiert haben, sind Regenwürmer. Davon zeigen wir aber nur Vorder- und Hinterende weil alles andere fürs Elektronenmikroskop zu groß ist. Das sind wahre Monster. Daneben dann auch Asseln, die ähnlich groß sind, und dann geht es quasi rapide abwärts zu den Milben, zu Springschwänzen und – noch kleiner – schließlich zu Bärtierchen oder Nematoden bis hin zu Einzellern und Bakterien" so Meckes.
Der Faktor der Vergrößerung, mit dem das „eye of science"-Team die Aufnahmen gemacht hat, variiert dabei von einer 15- bis 20-fachen Vergrößerung und reicht bis hin zur 50.000-fachen Vergrößerung, auf der sprichwörtlich Haut und Haare eines Springschwanzes zu sehen sind.
Doch nach den Fotos ist in der Ausstellung noch lange nicht Schluss. Auch den Lebensraum der Kleinstlebewesen kann man betrachten, und sogar die Organismen selbst können unter dem Mikroskop quasi bei der „Drecksarbeit" beobachtet werden.
Diese Arbeit spielt die Hauptrolle für alles, was auf der Erde wächst – das wollte „eye of science" schon am Anfang des Projekts deutlich machen.
"Es wurde vor etlichen Jahren – das war noch vor Corona – der Nationalpark Nordschwarzwald eröffnet. Und im Zuge dieser Erweiterung des Nationalparks wurde auch ein Museum geplant. Davon haben wir Wind gekriegt und haben gedacht: Bei einem Museum über den Schwarzwald dürfen wir die kleinen Tiere unter der Erde nicht vergessen" blickte Meckes zurück.
Im Anschluss folgten mehrere Artikel zu den Aufnahmen und schließlich die Buchveröffentlichung, in deren Folge auch die Idee für die Ausstellung entstanden war.
Die Ausstellung „Drecksarbeit – Die verborgene Welt unter unseren Füßen" ist vom 16. Mai bis zum 13. Juli im Naturkundemuseum zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen. Bereits am 15. Mai wird die Sonderausstellung offiziell eröffnet.
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