Die Fünftklässer nach getaner Arbeit vor der Stadthalle | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Realschulklasse entwickelt Zigaretten-Pfandsystem

Stand: 31.05.25 13:08 Uhr

Zigarettenstummel auf dem Boden sind vor allem in Städten fast allgegenwärtig. Allerdings verunreinigt schon eine einzige Zigarettenkippe 40 bis 60 Liter Grundwasser und beeinflusst das Pflanzenwachstum negativ. Deshalb hat es sich eine 5. Klasse an der Reutlinger Eichendorff-Realschule zur Aufgabe gemacht, die weggeworfenen Zigarettenstummel in der Achalmstadt einzusammeln. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Arnim Emmert haben sie ein Zigaretten Pfandsystem entwickelt. Und wir haben die Klasse bei einer ihrer Sammelaktionen begleitet.

Innenstadt statt Klassenzimmer hieß es für die Fünftklässer der Eichendorff-Realschule und ihren Lehrer Arnim Emmert am Mittwoch-Vormittag. Egal ob im Bürgerpark um die Stadthalle herum oder weiter in Richtung ZOB, kein weggeworfener Zigarettenstummel war vor den Schülern sicher.

Es war bereits die zweite Sammelaktion dieser Art. Konkret war die Idee bei der Stadtputzete vor einigen Wochen geworden.

"Wir haben bei der Stadtputzete mitgemacht und da war die Klasse sehr motiviert. Und dann hatte ich mich an ein altes Projekt erinnert, was ich schon einmal gemacht hatte, wo wir uns das Zigarettenpfand so ein bisschen ausgedacht haben" erzählt Lehrer Arnim Emmert.

Und so funktioniert das System: Im Vorfeld einer Sammelaktion sammeln die Schüler Geld von Familien, Freunden und Bekannten. 10 Cent für jede gesammelte Zigarette. So lautete der Deal.

"Die Werbung war ganz gut, die Schüler haben das geschickt gemacht. Sie haben gesagt: Wenn Sie uns einen Euro spenden, sammle ich zehn Zigaretten auf. Da haben die Leute natürlich gerne gesagt, dass sie das machen. Da war von einem Euro, über 50 Cent bis hin zu 100 Euro – das war die größte Einzelspende – war alles dabei" so Emmert.

Arnim Emmert sammelt das Geld und zahlt den entsprechenden Betrag dann in die Klassenkasse ein. Einige Schüler sammelten auch während der Sammelaktion noch Spenden ein.

"Wir gehen zu Menschen und fragen die ganz freundlich ob sie spenden können. Dann sagen sie ja oder nein, aber meistens bekommen wir ein bisschen Geld" erklärt der Fünftklässler Haris.

Und trotz dem eher durchschnittlichen Wetter – die Schüler hatten ihren Spaß. Der gute Zweck stand bei vielen Schülern aber an oberster Stelle. Die aufgebesserte Klassenkasse – zum Beispiel für den nächsten Schulausflug – gibt's als Bonus obendrauf.

Und dieser fiel am Mittwoch gar nicht so klein aus. Denn als nach getaner Arbeit im Klassenzimmer fleißig gezählt wurde, kamen die Schüler insgesamt auf fast 2.500 Zigaretten an nur einem Vormittag.