Babyfoto von Anne Geddes | Bildquelle: Anne Geddes, RTF.1

Tübingen:

"Pure Liebe": Neues Kunstmuseum zeigt Baby-Fotografien von Anne Geddes

Stand: 16.08.25 14:16 Uhr

Das Neue Kunstmuseum Tübingen hat mit seinen Ausstellungen bisher für viel Furore gesorgt und zahlreiche Prominente angezogen. Ob Thomas Gottschalk, Roland Emmerich oder Julian Lennon. Nach den ersten beiden Ausstellungen mit Werken von Udo Lindenberg und Peter Gaymann hat am Freitag-Abend schon die dritte Werkschau eröffnet. Diesmal geht es um die renommierte Fotografin Anne Geddes.


Es sind Baby-Fotos wie dieses, die Anne Geddes weltbekannt gemacht haben. In ihrer vierzigjährigen Karriere als Fotografin hatte sie sich von Anfang an auf Neugeborene und schwangere Frauen spezialisiert. Babys in vielen Variationen, kunstvoll inszeniert. Der Beginn des Lebens übt eine Faszination auf die Künstlerin aus. 

"Wir werden alle als gute Menschen geboren, und erst das, was danach geschieht, macht uns zu dem, wer wir sind", so Anne Geddes. "Und meine Botschaft ist: Ständig werden in allen Ländern der Welt Babys geboren, auch während wir hier reden. Und im Rahmen der Joy Series habe ich von Menschen in 89 verschiedenen Ländern gehört. Babys sind eine universelle Sprache."

Doch durch diese Spezialisierung auf Säuglinge hatte es Anne Geddes nicht immer einfach. Nach 40 Jahren ist dies ihre erste Ausstellung in einem Museum. 

Anne Geddes sagte: "Wissen Sie, ich glaube, dass Babys in der Kunstwelt ernster genommen werden sollten, weil sie für uns so wichtig sind, wie ich in meiner Rede gesagt habe. Aber selbst heute: Jemand hat mich in einem Interview gefragt: Fotografieren Sie auch Tiere? Wovon reden Sie? Das ist nicht das selbe." Solche Fragen würden die Baby-Fotografie trivialisieren, findet Anne Geddes.

Viel Begeisterung für die hier ausgestellten Fotografien kommt von Model Eva Padberg. Sie hielt die Laudatio auf Anne Geddes, und sie sagte, die Fotos seien entzückend in Szene gesetzt und mit wahnsinnig viel Liebe vorbereitet. 

"Ich kann mir so ungefähr vorstellen, wie viel Vorbereitung und wie viel Geduld in einem Bild steckt und was da vorher alles passiert ist, um am Ende auf dieses Ergebnis zu kommen, ich glaube, es ist einfach wirklich Liebe, was hier gezeigt wird auf den Bildern. Pure Liebe", so Eva Padberg.

150 Fotos zeigt die Ausstellung. Fotos aus allen Schaffensperioden der Künstlerin – von den Anfängen bis heute. Etwa 400 bis 500 Fotos umfasst ihr Werk insgesamt. Kuratiert hat die Ausstellung der Geschäftsführer des Neuen Kunstmuseums Bernd Feil. Fotografie sei ein Schwerpunkt des Hauses, sagt er, und künftig soll es jedes Jahr eine Foto-Ausstellung geben. Anne Geddes Kunst ist für ihn etwas ganz Besonderes. 

"Ich denke, sie ist in jedes einzelne Bild verliebt gewesen, und das, was sie heute Abend gesagt hat, dass die Menschen alle gut geboren werden oder zumindest noch keine Eigenschaft haben, sondern dass die Menschen geformt werden, und sie will eben zeigen, wie dieses unschuldige Baby auf die Welt kommt und wie positiv es eigentlich ist", so Bernd Feil.

Die Ausstellung Anne Geddes – Until Now ist noch bis zum 21. September im Neuen Kunstmuseum Tübingen zu sehen.

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