"Rokland" ist als literarische Gesellschaftssatire eine konsequente Fortsetzung der beiden vorangegangenen Romane von Hallgrímur Helgason. Der isländische Don Quijote des 21. Jahrhunderts kämpft allerdings nicht gegen Windmühlen, sondern gegen die Allgegenwart des Fernsehens und die allgemeine Verflachung und Verblödung seiner Landsleute. Den großen Showdown inszeniert Helgason, wie er es zu seinem unverwechselbaren Markenzeichen gemacht hat: sarkastisch, ketzerisch und voll schräger Ideen.
Der (Anti-)Held scheitert eigentlich das ganze Buch durch. Das tut er aber auf durchazs unterhaltsame Weise und erinnert dabei oft an Klaus Kinski: andauernd beleidigt er irgend jemanden, ist wütend, und erscheint ziemlich wahnsinnig. Aber gerade das macht ihn sympathisch.Die anderen Figuren des Romans machen Böddi für den Leser erträglich, indem sie ihn regelmäßig auf den Boden der Tatsachen zurückholen.Besonders die Sprache macht das Buch lesenswert, die der Übersetzer gut wiedergibt.