Die neue Sammelausstellung mit Bildern von Adolf Hölzel ist bunt: Der Künstler fokussierte sich vor allem auf Pastelle und Zeichnungen mit intensiven Farben. Dabei ging es immer wieder um das gleiche Thema: die religiöse Anbetung. Trotzdem ist keines seiner Werke wie das andere.
Aber nicht alle Werke der Ausstellung sind bunt, denn nicht alle sind von Adolf Hölzel: "Diese Ausstellung ist so aufgebaut, dass sie zwei Wege beschreitet. Auf der linken Seite sind Adolf Hölzel und seine Schülerinnen und Schüler. Auf der anderen Seite ist der Weg mit künstlerischen Positionen von Künstlern, die keine Hölzel-Schüler waren, aber die für den Entwicklungsweg der modernen Kunst von der Figur über die Abstraktion zur ungegenständlichen Kunst extrem wichtig sind", erklärt Dr. Rainer Lawicki, der Kurator der Ausstellung.
Zu Hölzels Schülern zählen z.B. Willi Baumeister, Adolf Fleischmann, Gottfried Graf und Ida Kerkovius. Seine Schüler sahen sich aber nicht als Schüler, sondern als Freunde von Adolf Hölzel. Das zeigte sich auch an seinen Lehrmethoden.
"Er wollte keine kleinen Hölzel-Schüler, also Kopien von ihm selbst hervorbringen, sondern er wollte, dass die Künstlerinnen und Künstler, die bei ihm in der Klasse waren, eine individuelle Handschrift entwickeln. Deswegen hat er sich auf die formalen Kriterien der Kunst konzentriert", so Lawicki.
Einige Aspekte würden zwar an Hölzel erinnern, aber die Ausgangspunkte und Bedeutung seien anders. Schüler von Hölzel waren z.B. auch für die Wandmalereien in den Pfullinger Hallen zuständig.
Die Eröffnung der Ausstellung „Mit Blick auf Adolf Hölzel. Figur und Abstraktion" ist am 23. Oktober im Kunstmuseum Reutlingen Spendhaus. Sie geht bis zum 05. Februar 2023, bis dahin bietet das Kunstmuseum ein umfangreiches Begleitprogramm mit diversen Führungen an. Eine Programmübersicht gibt's auf der Homepage vom Kunstmuseum.
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