Fußballfans dürfte der Name auf jeden Fall ein Begriff sein: Gerald Asamoah ist der Gewinner des Eugen-Bolz-Preises 2023. Der ehemalige Profi, der während seiner Karriere unter anderem für Schalke 04 aktiv war und es auf 43 Spiele für die deutsche Nationalmannschaft gebracht hatte – unter anderem bei den Weltmeisterschaften 2002 und 2006 – nahm die Auszeichnung am Samstag Abend in der Rottenburger Stadthalle entgegen.
Den Preis bekommt er aber nicht für seine sportliche Karriere, sondern für sein Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung. Der gläubige Christ wurde bereits selbst Opfer von Rassismus, deswegen bedeutet das für ihn auch sehr viel.
"Es ist eine Ehre, dass die Arbeit, die man macht, anerkennt wird. Für mich geht es darum – und ich brauche keinen Preis dafür – dass bei dem Job, den wir machen, jeder mitmachen kann, dass sich jeder für Zivilcourage einsetzen kann, dafür aufstehen kann und sagen kann: Das hat bei uns hier keinen Platz. Für mich ist es ein Dankeschön, dass die Leute merken dass ich alles dafür tue. Deshalb ist es eine Ehre für mich den Preis zu bekommen" sagt Asamoah.
Mit ausschlaggebend für den Preis war Asamoahs Einsatz beim Projekt „Schule gegen Rassismus," bei dem Kinder für das Thema sensibilisiert werden sollen.
"Wenn man die Chance hat, als meine Person da dazu zu kommen und den Kindern den Mut und den Respekt zu geben, das macht mich einfach stolz. Denn ich sage es immer: Kinder sind die Zukunft, und wenn man die Chance hat, Kinder dazu zu bewegen und ihnen zu verstehen zu geben, dass wir alle gleich sind, was will man mehr" erklärt er weiter.
Die Vorbildfunktion, die zum Beispiel Fußballer haben, war auch bei der Preisverleihung Thema. Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher betonte bei seinem Grußwort, dass gerade Sportler viele Menschen für ein Thema wie dieses sensibilisieren können.
Baden-württembergs Innenminister Thomas Strobl erklärte, dass Asamoahs Engagement gerade in Zeiten, in denen das Thema Rassismus aktueller sei denn je, besonders wichtig ist. Das hat auch Asamoah selbst registriert. Für die Zukunft hat er deshalb auch ein klares Ziel.
"Weiter machen. Weiter machen, ich glaube es ist ein Kampf und auch dadurch dass sich jeder anonym über Social-Media äußern kann tauchen sehr viele Sachen auf. Aber trotzdem muss man weiter machen, weiter kämpfen und Zivilcourage zeigen" sagt er.
Zuerst einmal bekam Asamoah den Preis aber offiziell überreicht. Und auch in das goldene Buch der Stadt durfte sich er sich eintragen. Asamoah selbst ging die Verleihung sichtlich nahe, vor allem, als er in einer Dreierrunde über sein Engagement sprach.
Was er mit dem Preisgeld – immerhin 5.000 Euro – machen wolle, wisse er noch gar nicht, sagte Asamoah, der nach der Feier auch noch den ein- oder anderen Autogrammwunsch erfüllte. Auf jeden Fall aber wolle er es einer Organisation zugute kommen lassen, die sich ebenfalls gegen Rassismus und Diskriminierung engagiert.
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