Dr. Max Menton streichelt intensivpflegebedürftiges Kind | Bildquelle: RTF.1

Kusterdingen-Mähringen:

Max Menton (CDU) blickt hinter die Kulissen der ARCHE IntensivKinder

Stand: 12.12.25 18:07 Uhr

Knapp drei Monate sind es noch bis zu den Landtagswahlen. Im Zuge dessen besucht CDU-Landtagskandidat und Frauenarzt, Max Menton, verschiedene medizinische Versorgungszentren. So auch die ARCHE IntensivKinder in Kusterdingen. Zähe Bürokratie und unklare Zuständigkeiten haben hier die intensivpflegebedürftigen Kinder schon in die ein oder andere prekäre Situationen gebracht, so die Arche


Max Menton zeigt große Hingabe für den kleinen Dion. In der Kinderstation der Arche leben etwa 20 Kinder wie er – die meisten von ihnen künstlich beatmet. Neben der 24-Stunden-Betreuung von Pflegern und Pädagogen sind die zusätzlichen Rechnungen für Arztbesuche und Medikamente in manchen Fällen kaum erklimmbare Hürden.

"In der Pflege und in der Medizin sind die Probleme natürlich die, wenn die Kostenträger nicht greifen und zum Beispiel ein Kind nicht krankenversichert ist, dass ich im Prinzip letztendlich nur eine Notfallversorgung stattfinden lassen kann", erklärt Fachkinderkrankenschwester Christiane Miarka-Mauthe.

Träge Antragsverfahren und unklare Zuständigkeiten lähmen die medizinische Hilfe, berichtet sie:  Im Falle eines dreijährigen Flüchtlingskindes mussten die Betreiber der Arche einen Anwalt einschalten, weil die zuständige Behörde die Zahlung verweigerte. Während das Leben des Jungen am seidenen Faden hing, mussten sich die Heimbetreiberinnen durch einen bürokratischen Urwald kämpfen. Die Kinderkrankenschwester Miarka-Mauthe würde sich stattdessen aber lieber um die kleinen Patienten kümmern.

"Das betrifft ja nicht nur die Arche, das betrifft alle Institutionen im Gesundheitswesen, dass wahnsinnig viel Zeit da drauf geht und die Zeit am Patienten nachher davon abgezogen werden muss und die fehlt dann auch einfach am Patienten", so Miarka-Mauthe.

Für Menton ist diese Problematik nichts Neues. Er möchte als Arzt wie auch die Pflegerinnen der Arche immer voll für seine Patientinnen da sein. Der Gynäkologe an der Frauenklinik Tübingen kam praktisch frisch aus der Nachtschicht zu dem Termin in die Arche.

Er erzählt, was es heißt, wenn Heilberufler an den Rand ihrer Kapazitäten gelangen: "Diese Menschen können es nicht leisten, dann im Nachhinein sich damit zu beschäftigen, wo werden an welcher Stelle die Kosten dann getragen. Und dann an höheren Ebenen werden diese Themen von links nach rechts geschoben. Das geht nicht. Wir brauchen hier vor allem eine klare Zuständigkeit und es muss am Ende klar sein, wer übernimmt an welcher Stelle welche Kosten."

Eine klare und unumstreitbare Zuordnung von Verantwortungen wäre eine Maßnahme. Allerdings liegen dem oft komplexe Verfahren zugrunde, deren Vereinfachung viel Zeit in Anspruch nähme. Laut Menton kann man aber auch an anderen Stellschrauben ganz leicht und unmittelbar drehen.

"Ganz konkret, glaube ich, ein Thema, was wir jetzt angehen müssen und wir müssen aufhören ständig darüber zu sprechen, ist das Thema Dokumentationspflicht und das Thema Bürokratie – ich bin das Wort fast schon leid mittlerweile – und da gibt es ganz konkrete Sachen, die man einfach abschaffen muss."

Für Menton wäre es eine riesige Entlastung, Prüfungszyklen von medizinischen Geräten auf größere Zeiträume zu dehnen und unnütze Dokumentationsverfahren, wie jeden Monat das Durchschnittseinkommen der Mitarbeiter zu ermitteln, abzuschaffen. Damit könnten sich Heilberufler zumindest teilweise wieder ihrer eigentlichen Bestimmung widmen.

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