Maßnahmen gegen Borkenkäfer | Bildquelle: RTF.1

Zollernalbkreis:

Maßnahmen gegen Borkenkäfer

Stand: 13.04.24 16:43 Uhr

Sie sind zwischen einem und sechs Millimetern klein und können doch enorme Schäden anrichten, denn kaum eine Baumart ist vor ihnen sicher. Die Rede ist von Borkenkäfern. Bevorzugt nisten sie sich unter der Rinde ein und bringen ihren Wirtsbaum nicht selten zum Absterben. Das Forstamt Zollernalbkreis möchte der erwarteten massenhaften Vermehrung des Schädlings jetzt zuvorkommen. Wie - das haben uns die Verantwortlichen bei einem Waldbesuch verraten.


Abgefallene Baumrinde, Aushöhlungen oder Harztropfen sind unter anderem Merkmale dafür, dass ein Baum vom Borkenkäfer befallen ist. In den Wäldern um Bisingen im Zollernalbkreis ist es vor allem der sogenannte Buchdrucker – eine bestimmte Art des Borkenkäfers – die Probleme bereitet.

Dabei spielen Borkenkäfer im Stoffkreislauf des Ökosystems Wald eigentlich eine wichtige Rolle. Sobald Bäume absterben, ist das das Ergebnis einer besonders starken Vermehrung.

"Der einzelne Borkenkäfer an sich ist kein Problem. Er befällt einen Baum und vermehrt sich an dem Baum. Beim Borkenkäfer oder eben beim Buchdrucker ist es so, dass er sich sehr exponentiell vermehren kann und auch die Nachkommen aus dem gleichen Jahr noch einmal Nachkommen generieren können" so der Forstamtsleiter des Zollernalbkreises, Christian Beck.

Das war bereits im letzten Jahr ein Problem. Die Gründe dafür seien auf den Sommer 2023 zurückzuführen.

"Der Borkenkäfer braucht eben geeigneten Brutraum. Und Bäume, die vom Sturm aus dem August 2023 – wie wir sie hier in der Raumschaft Bisingen haben – massiv beeinträchtigt wurden, sind in ihrer Vitalität entsprechend gehemmt und haben dann einem massenhaft aufkommenden Borkenkäfer nichts mehr entgegen zu setzen" erläuterte Beck.

Für 2024 gelte es deshalb, die Massenvermehrung im Frühjahr und im Sommer unbedingt zu vermeiden. Das Forstamt bittet deshalb die Waldbesitzer, deren Waldparzellen vom Sturm betroffen waren, befallene Bäume in den nächsten Tagen aufzuarbeiten. Das soll ein Ausfliegen der Jungkäfer der Vorjahresgeneration verhindern Denn diese Gefahr bestehe durch die warmen Temperaturen der letzten Tage.

"Und je früher man dabei ist bereits die erste Generation zu bekämpfen, hat man die Möglichkeit, einer weiteren Massenvermehrung entsprechend vorzubeugen" erklärte Beck.

Entscheidend sei deshalb, dass die bruttauglichen Hölzer so bald wie möglich aus dem Wald kommen.

"Unser Mittel der Wahl ist, befallene Bäume entsprechend zu fällen und möglichst schnell aus dem Wald zu bringen. In manchen Situationen ist es auch denkbar, das Holz zu hacken, denn die kleinen Stücke sind nicht mehr attraktiv" so Beck weiter.

Bei größeren Holzmengen wolle man versuchen, die Aufarbeitung und den Verkauf des Holzes zu organisieren, so das Forstamt. Die Kontaktdaten sind auf der Homepage des Landratsamtes unter www.zollernalbkreis.de zu finden.

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